Zwischen Nachtseite und Tagseite
Gedichte
Wieland Schmied
ISBN: 978-3-85252-709-3
21 x 13 cm, 72 Seiten, Hardcover
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Kurzbeschreibung
[Mit e. Nachw. von Hans Höller.]
Wieland Schmied wurde am 5. Februar 1929 in Frankfurt am Main geboren. 1939 übersiedelte er nach Mödling bei Wien, wo er die nationalsozialistische Herrschaft erlebte. Er studierte Rechtswissenschaften und Kunstgeschichte in Wien, arbeitete bei der »Furche« und den »Neuen Wegen«, lernte H.C. Artmann und Andreas Okopenko kennen, mit denen er Reisen unternahm.
Wieland Schmied war Lektor beim Insel Verlag, brachte dort Thomas Bernhards »Frost« unter, organisierte als Direktor der Kestner-Gesellschaft in Hannover Ausstellungen von z.B. Giorgio de Chirico, Marcel Duchamp, Max Ernst, René Magritte und Henri Michaux. Weitere berufliche Stationen des renommierten Kunsthistorikers und Ausstellungskurators waren Direktor des Künstlerprogramms des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Berlin, Professor für Kunstgeschichte in der Akademie der Bildenden Künste in München und seine Tätigkeit für die Salzburger Sommerakademie.
Bemerkenswert sind seine persönlichen Bekanntschaften mit Künstlern wie Francis Bacon, Hans Bellmer, Giorgio de Chirico, Marcel Duchamp, Alfred Hrdlicka, Richard Lindner oder Hermann Nitsch, sowie mit Schriftstellern wie H.C. Artmann, Thomas Bernhard, Elias Canetti, Erich Fried, Henri Michaux, Octavio Paz oder Samuel Beckett.
Er veröffentlichte zahlreiche kunstwissenschaftliche und literaturwissenschaftliche Studien, darunter Monographien zu Caspar David Friedrich, Francis Bacon, Giorgio de Chirico sowie zu Samuel Beckett, Ezra Pound, H.C. Artmann oder Thomas Bernhard. Ein Standardwerk ist seine Untersuchung über »Zweihundert Jahre phantastische Malerei«.
Bereits früh publizierte Wieland Schmied lyrische Arbeiten, 1954 erhielt er gemeinsam mit Günter Grass den Lyrikpreis des Süddeutschen Rundfunks. Seine Gedichte zielen weniger auf das Abbilden des Innenlebens ab, als auf eine Darstellung des Kosmos, der Zusammenhänge des Lebens.
Rezensionen
ORF Radio Österreich 1: [Rezension zu: Wieland Schmied, „Zwischen Nachtseite und Tagseite“]Der Autor und Kunsthistoriker Wieland Schmied wurde 1929 in Frankfurt am Main geboren, kam 1939 nach Wien, studierte hier Jus und Kunstgeschichte. Er war später unter anderem Direktor der Kestner-Gesellschaft Hannover, Hauptkustos der Nationalgalerie Berlin, Direktor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 1992 erhielt Wieland Schmied den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik. Er lebt in Vorchdorf in Oberösterreich. Wieland Schmied hat sich über Jahrzehnte gleichermaßen mit Fragen der bildenden Kunst wie der Literatur beschäftigt. Gemeinsam mit seiner Frau, der Fotografin Erika Schmied, hat er auch mehrere Bücher über Thomas Bernhard herausgegeben.
„Neben den vielen Ehrungen seiner Verdienste als Kunsthistoriker erscheint es heute wichtig, auch den Dichter Wieland Schmied wieder zu würdigen“, schreibt der Germanist Hans Höller in seinem Nachwort zu diesem Lyrikband. „Es sind Gedichte, die alle – was vielleicht eine Eigenschaft guter Gedichte ist – eine Verbindung zum Gegenständlichen, Bildlichen, und bei Schmied eben eine Verbindung zur bildenden Kunst aufweisen. Wieland Schmied stellt sich mit diesen Gedichten in eine weit zurückreichende Tradition der Literatur. Für seine Kunst-Gedichte ist charakteristisch, dass sich das nachdenklich beobachtende Ich zurücknimmt, ganz dem Gegenüber und seinem Werk zugewandt ist, ganz auf das Verstehen des Künstlers und seiner Bilder gerichtet. Diese Gedichte wollen, indem sie von Kunst und von Künstlern sprechen, auf die Erweiterung unseres Sehens hinaus.“
(Ankündigung zur Sendereihe „Nachtbilder – Poesie und Musik", Sommerreprise vom 9. Juli 2011)
https://oe1.orf.at/programm/20110709/225294/Nachtbilder-Poesie-und-Musik