![](/media/autoren/palme_margit_foto_c_norbert_artner.jpg)
Margit Palme
http://www.margit-palme.at/Geb. 1939 in Amstetten
Lebt in Linz
Margit Palme wächst mit ihren beiden Schwestern in Amstetten auf. Ihre Kindheit fällt in die letzten Jahre des Zweiten Weltkrieges sowie in die ersten Nachkriegsjahre, als ihre Heimatstadt von den Russen besetzt ist. Im Alter von 14 Jahren setzt sie ihre Ausbildung in der Modeschule Wien-Hetzendorf (1953–1956) fort.
1956–1961: Studium an der Linzer Kunstschule. Ihre hervorragende Ausbildung zur Zeichnerin an der Modeschule kommt ihr bei der Bewerbung sehr zugute. Sie studiert Grafik bei Alfons Ortner, dem Leiter der Kunstschule. Eine ihrer Studienkolleginnen ist die spätere Linzer Künstlerin Elfriede Trautner, die sich ebenfalls besonders für die Radiertechnik interessiert. Ihren Künstlernamen Palme übernimmt sie von ihrer Familie mütterlicherseits.
1957: Übersiedlung gemeinsam mit dem neun Jahre älteren Absolventen der Linzer Kunstschule Peter Kubovsky in das Atelierhaus Egon-Hofmann-Haus im Dörfl 3, Linz, das vom Kulturring der Wirtschaft OÖ gesponsert wird. Der Bau vereint Arbeitsräume und provisorische Unterkünfte für Künstler*innen.
1962: Stipendium für den Besuch des Kurses für Lithografie bei Slavi Soucek in der „Graphischen Versuchswerkstätte“ in der Salzburger Residenz, der im Rahmen der Salzburger Sommerakademie angeboten wird.
1960 und 1963: Teilnahme an der Innsbrucker Jugendkulturwoche. Margit Palme schließt im Rahmen der Innsbrucker Jugendkulturwoche einige wichtige langjährige Freundschaften, unter anderem zum Kärntner Maler Peter Krawagna, zum Schriftsteller Herbert Rosendorfer und zum Journalisten Ludwig Plakolb. Bei der Jugendkulturwoche 1963 wird sie mit dem dritten Preis ausgezeichnet.
1966: Ausstellungsbeteiligung in der Galerie auf der Stubenbastei, Wien, damals geleitet von Peter Baum, dem späteren Direktor der Neuen Galerie der Stadt Linz
1967: erste Einzelausstellung mit dem Titel Margit Palme / Radierungen in der Künstlervereinigung MAERZ. Alfons Ortner eröffnet die Schau. Beteiligung an der Jubiläumsausstellung Zehn Jahre Egon-Hofmann-Haus in der Neuen Galerie der Stadt Linz. Margit Palme erhält den Theodor-Körner-Preis, der 1953 erstmals vergeben wurde, um Nachwuchstalente finanziell zu unterstützen.
1968: Beteiligung an der von Peter Kubovsky organisierten Ausstellung Graphik und Plastik des MAERZ in der Galerie Bratrí Čapků in Prag. Die Ausstellung fällt in das Jahr des Prager Frühlings. Die politische Relevanz der Schau wird durch den Eröffnungsredner, den damaligen Leiter der österreichischen Botschaft in Prag Rudolf Kirchschläger, betont. Im Gegenzug stellen tschechische Künstler in den Räumen des MAERZ in Linz aus.
1970: Ausstellung in der MAERZ-Galerie am Taubenmarkt unter dem Titel Zeit der Dame. Die Eröffnungsrede hält der MAERZ-Präsident Architekt Karl Rebhahn.
1973–1999: Lehrauftrag für die Meisterklasse Textiles Gestalten an der Kunsthochschule Linz
1978: Palme erhält ein Stipendium des Landes Niederösterreich.
1979: Ausstellungsbeteiligung in der Neuen Galerie der Stadt Linz anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Kulturrings der Wirtschaft OÖ.
1990: Margit Palme organisiert zusammen mit Friederike Kellermayr eine Modenschau der Kunsthochschule anlässlich des Jubiläumsjahres „500 Jahre Linz“ mit vom Mittelalter inspirierten Kostümen, abgehalten als Performance im Nordico Stadtmuseum.
2.–3. Mai 1991: Avantgarde 1917 – Experiment 1990 – was Malewitsch nicht zu träumen wagte, Performance der Meisterklasse für Textiles Gestalten in der Neuen Galerie der Stadt Linz
1993: Teilnahme an der 1. Internationalen Grafikbiennale in Maastricht
1995: Ausstellungsbeteiligung bei GO EAST GO WEST, einem Austauschprojekt der Akademie in Jekaterinburg und der Kunsthochschule Linz, das in Jekaterinburg, Nischni Nowgorod, Moskau und Linz stattfindet
1999: Verleihung des Berufstitels Universitätsprofessorin. Die Künstlerin verabschiedet sich von der Kunsthochschule und tritt in den Ruhestand ein.
2000: Verleihung der Kulturmedaille der Stadt Linz
2002: Die Broschüre Sports wird mit einem Text von Martin Hochleitner herausgegeben. Beteiligung an der Grafikwanderausstellung Österreichische Graphik in Halle an der Saale
2003: Ausstellungsbeteiligung im NÖ Dokumentationszentrum für Moderne Kunst, St. Pölten
2004: Beteiligung an der frauenspezifischen Ausstellung Paulas Home im Lentos Kunstmuseum Linz, kuratiert von Angelika Gillmayr und Elisabeth Nowak-Thaller
2008: Beteiligung an der Ausstellung Tür an Tür im Nordico Stadtmuseum Linz. In der von Angelika Gillmayr kuratierten Ausstellung werden neben Werken von Margit Palme Arbeiten weiterer 71 Künstler*innen des Egon-Hofmann-Hauses präsentiert.
2009: Verleihung des Heinrich-Gleißner-Preises
In der von Andrea Bina, Sabine Fellner und Georg Thiel konzipierten Ausstellung Tabakfabrik im Nordico Stadtmuseum Linz ist Margit Palme mit der 1973 entstandenen Aquatinta-Radierung Die Dame ist fürs Feuer vertreten.
2013: Großzügige Schenkung von mehr als 560 Aquatinta-Radierungen und Zeichnungen an das Lentos Kunstmuseum Linz
2022/23: Beteiligung an der Ausstellung What the fem*. Feministische Perspektiven 1950 bis heute im Nordico Stadtmuseum Linz, kuratiert von Klaudia Kreslehner
Für das mumok, Wien, konzipieren Manuela Ammer und Ulrike Müller die Ausstellung Das Tier in Dir. In der Schau, die über Familien- und Geschlechterbeziehungen, Sozialisation, Domestizierung und Kolonialgeschichte reflektiert, wird auch eine Serie von Aquatintas von Margit Palme präsentiert.
In Folge der Ausstellung erscheint ein mit Artist’s Favorites betitelter Beitrag von Ulrike Müller über Margit Palme in der renommierten Kunstzeitschrift Spike Art Magazine.
2023: Im Dezember Verleihung des Großen Landespreises für Kultur (Alfred-Kubin-Preis)
2023/24: Teilnahme mit dreizehn Aquatinta-Radierungen an der vom Künstler Mitchell Anderson und vom Kunsthallen-Direktor Daniel Baumann kuratierten Zürich Biennale in der Kunsthalle Zürich. Margit Palme ist eine von 47 künstlerischen Positionen. Zu den bekanntesten Künstler*innen dieser Schau zählen Cora Pongracz, Nathalie du Pasquier und Sophie Reinhold.
Teilnahme an der von Eva Birkenstock kuratierten Ausstellung Ulrike Müller. Monument to My Paper Body im Ludwig Forum, Aachen. Aufnahme von mehreren Werken Margit Palmes in die Sammlung dieses Museums.
2024: Einzelausstellung Margit Palme – Der Blick im Lentos Kunstmuseum Linz
Foto: © Norbert Artner