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en el ruido de la ciudad | im Tosen der Stadt

Prosa

Andreas Jungwirth
edition linz

ISBN: 978-3-85252-225-8
17 x 12 cm, 62 Seiten, Hardcover
13,00 €
Lieferbar

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Kurzbeschreibung

Die sehr leisen Dinge sind: Das Klimpern der Fünf-Peseten-Münzen in den Hosentaschen anderer. Palmzweige, die einzeln getragen den Märtyrertod bezeichnen, bei Windstille. Wenn durch Unachtsamkeit die Gittertüre eines Vogelkäfigs aufspringt. Das Surren einer Filmkamera auf einem belebten Platz, als Schaufensterspiegelung. Offenes Feuer schlägt das Fett toter Vögel. Ein Fächer rührt die warme Luft. Das sind die leisen Dinge. Und vieles andere.

[edition linz · Verlag Bibliothek der Provinz]


Rezensionen
Werner Schandor: [Rezension zu: Andreas Jungwirth, „en el ruido de la ciudad | im Tosen der Stadt“]

Stiller, weil das Tosen im Text aus- und nur im Titel einschließend, ist das kleine, höchst feine Buchdebüt von Andreas Jungwirth: „en el ruido de la ciudad / im Tosen der Stadt“.

In wenigen Textminiaturen werden uns die Eindrücke eines (im übrigen ungebrochenen) literarischen Ich in einer fremden Stadt überliefert. Es beginnt mit den Geräuschen, die das Tosen der Stadt ausmachen: „Die sehr leisen Dinge sind: Das Klimpern der 5-Peseten-Münzen in den Hosentaschen anderer. Palmzweige, die einzeln getragen den Märtyrertod bezeichnen, bei Windstille. (…) Die noch leiseren Dinge sind: Der Wunsch, fliegen zu können…“ – Wer schon solch feine Dinge als Tosen registriert, dem muß etwa ein Händeklatschen wie ein Donnerschlag erscheinen.

Ausgestattet mit einem derartig empfindlichen Sensorium beschreibt der Erzähler das eigene Zimmer, werden Leute beim Tanzen beobachtet, eine homophile Annäherung geschildert, ein Besuch in der Oper, Szenen im Kaffeehaus und am Meer: Zeugnisse einer sehr behutsamen, geordneten Art, Dinge wahrzunehmen. „im Tosen der Stadt“ ist ein Text, der Stille durch meditative Konzentration erzeugt. An seinem Ende steht eine Parabel über einen zum Verkauf stehenden Singvogel, der aus seinem Käfig entkommt, aber in der Freiheit damit nicht fertig wird, daß niemand seine Besonderheit beachtet bzw. seinen Wert erkennt. Beim Wiederlesen des Textes stellt man fest: Die Vogelmetapher beginnt schon beim eingangs zitierten Wunsch zu fliegen. Sie zieht sich durch das ganze feine Buch.

(Werner Schandor, Rezension in der Wiener Zeitung vom 24. Juli 1998)



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