
Hilda Uccusic – Köpfe · Gesichter · Portraits
Hilda Uccusic
ISBN: 978-3-85252-979-0
24 x 21 cm, 418 S., zahlr. Abb., Hardcover
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Kurzbeschreibung
[Hilda Uccusic – Werkverzeichnis, unnummerierter Teil]
Wenn ich zeichne, nähere ich mich sehr intim dem Vis-à-vis, dem Individuum, dem Menschen. Wenn ich zeichne, liebe ich und möchte niemanden kränken. Manchmal schneide ich Formen heraus, übersteigere ein wenig. Jedes Gesicht überrascht mit neuen Details, mit neuen Formen, neuen Kombinationen, neuem Gesamt-Eindruck, neuem Ausdruck, einer neuen Lebensgeschichte.
Portraitzeichnen bedeutet, sich auf das Parkett der Vergleichbarkeit zu begeben. Viele Modelle erhoffen eine (idealisierte) Ähnlichkeit. Wir fühlen uns ja viel jünger, als wir äußerlich und vor allem für ein Gegenüber erscheinen. Manchmal grenzt das Erfassen des Wesentlichen an eine karikaturähnliche Darstellung.
Einige Modelle waren von Anfang an ruhig, gelassen und zufrieden. Gehetzte beruhigten sich im Laufe der Sitzung. Nur mit Hingabe beider Partner konnten (wenige) Blätter gelingen. Ich danke für das kostbare Geschenk des Sich-Zeit-Nehmens und des Sich-Hingebens.
Immer wieder ist es das Studium von Persönlichkeiten aus dem Kunstleben, Menschen in ihrem Bekanntenkreis oder Familienmitgliedern, die zu einer Portraitserie geführt haben, die einen wichtigen Aspekt im bisherigen Schaffen von Hilda Uccusic ausmachen. Anlässlich der aktuellen Ausstellung werden die Portraits der letzten Jahre in einer eigenen Publikation präsentiert.
Ihre Portraits sind einer realistischen Auffassung verpflichtet und frei von Schmeichelei. Franz Smola bemerkt: »Oft wirken die Personen auf dem Papier älter als in Wirklichkeit, nicht selten erscheinen gewisse Eigenheiten des Gesichts geradezu karikaturhaft pointiert. Hilda Uccusic hat kein Interesse an einer vorhersehbaren positiven Reaktion der Dargestellten.«
Auch die verschiedenartigen Reaktionen der Portraitierten während der Sitzungen interessieren Hilda Uccusic. Das Wesen der Dargestellten, von den ungeduldigen und ruhigen Portraitsitzenden bis zu jenen, die sich kaum Zeit nehmen, oder denen die sich beim Portraitieren nicht in ihrem Tun, im Schaffensprozess unterbrechen lassen, prägen die Bildnisse.