Leihgabe
Roman
Volker Raus
ISBN: 978-3-85252-913-4
21 x 15 cm, 190 S.
€ 20,00 €
Momentan nicht lieferbar
Kurzbeschreibung
Internationaler Kunstraub in der Kulturhauptstadt Linz. Gemälde von Klimt und Nolde verschwinden. Oberst Max Steinberg - ein erfahrener, international für die UN tätiger Ermittler ahnt, mit wem er es zu tun hat, als er am Neujahrsmorgen zum Kunstmuseum seiner Heimatstadt Linz gerufen wird.
Rezensionen
Carina Maurer: Wenn ein Kunstraub Linz erschüttertLeihgabe: Volker Raus erzählt in seinem Roman von gestohlenen Gemälden in der Kulturhauptstadt
Der Handel mit Drogen und Menschen gehört international zu den einträglichsten kriminellen Delikten. Fast ebenso viel Geld ist auch in einer ganz anderen Branche zu holen: der Kunstszene. Der Linzer Schriftsteller Volker Raus hat dem Thema Kunstraub nun einen eigenen Roman gewidmet.
Kunsträuber, die aus reiner Liebe zu Bildern stehlen und ihre Beute schlussendlich stolz in den eigenen vier Wänden betrachten, sind selten geworden. Kunstwerke sind heute Geldscheine, für die es sich zu töten lohnt – das hat auch Volker Raus, ehemaliger Journalist aus Linz, bei seiner Recherche gelernt. „Der Raub von Kunstwerken ist immer brutaler geworden, Bilder werden als Zahlungsmittel verwendet und tauchen nie wieder auf. Kunstraub ist allerdings keine Sache des 20. Jahrhunderts“, erzählt Raus.
"Schon Napoleon oder die Habsburger waren Freunde schöner Bilder. Am perfektesten wurde der Diebstahl von Kunstobjekten aber sicherlich zur Zeit des nationalsozialistischen Regimes durchgeführt." Volker Raus
Es sei schlicht Wahnsinn mit welcher Organisation und Bürokratie die Enteignung der eigenen Bürger stattgefunden hätte, auch in Linz hätten sich unzählige persönliche Schicksale ereignet. „Linz galt als die Patenstadt des Führers, nächstes Jahr wird sie zur Kulturhauptstadt. Für mich Grund genug, meine Romangeschichte hier spielen zu lassen“, erklärt der Schriftsteller. Das Buch „Leihgabe“ beschäftigt sich mit internationalem Kunstraub in der Kulturhauptstadt Linz, in der Silvesternacht werden Gemälde aus dem Lentos gestohlen. Im Zuge der Ermittlungen wird deutlich, dass diese einen mehr als ungeklärten geschichtlichen Hintergrund besitzen. Kunstraub wird zu Raubkunst.
Aufarbeitung der Linzer Vergangenheit
„Mir war es sehr wichtig, dass Thema Raubkunst in meinem Buch zu behandeln, schließlich steht Linz nächstes Jahr im Blickpunkt Europas. Da ist es notwendig, auch die Vergangenheit aufzuarbeiten“ betont Raus, dem die Verantwortlichen von Linz09 in diesem Punkt ohnehin nicht weit genug gehen. „Sicher, es gibt ein paar Ausstellungen und Stationen zum Thema Nationalsozialismus in Linz. Die werden allerdings rechtzeitig vor der Haupttourismus-Zeit wieder beendet. Das ist doch ein Deckmäntelchen“. Fakt sei laut Raus, dass es sowohl im Lentos als auch in der Landesgalerie Bilder gebe, deren Herkunft nicht restlos geklärt sei. Stammen diese tatsächlich von ehemaligen jüdischen Einwohnern in Linz? „Man weiß zumindest, dass nach dem zweiten Weltkrieg einiges nicht ganz korrekt abgelaufen ist. Ich würde mir wünschen, dass es deshalb auch heute noch zu einer öffentlichen Diskussion kommen könnte“ hält der Linzer fest.
Warten auf kritische Reaktionen
Warten würde er nach Erscheinen seines Romans vor allem aber auf zwei Hauptvorwürfe: „Dass ich als Nestbeschmutzer hingestellt werde und auch, dass mein Buch zu boulevardhaft geschrieben ist.“
"Dem Buch kennt man es nicht an, dass es eigentlich blitzgescheit ist. Literaturkreise werden deshalb sicherlich die Nase rümpfen." Volker Raus
Über ein Jahr lang hat sich der Schriftsteller mit seinem Thema auseinander gesetzt, mit dem Ergebnis ist er sehr zufrieden: „Auch wenn mir bewusst ist, dass eigentlich kein Mensch ein neues Buch braucht – ich freue mich dass ich meinen Beitrag zur Aufarbeitung der Linzer Geschichte geleistet habe.“ Als ehemaliger Medien-Mitarbeiter sei es immer sein Ziel gewesen, möglichst viele Menschen zu erreichen, viele Leser wünscht er sich deshalb auch für sein Buch. „Mir war es ein Anliegen kein Schulbuch zu schreiben, schließlich will ich ja auch nicht zum Linzer Nazi-Schriftsteller werden.“
(Carina Maurer, Rezension in: Tips #38. W. 08, 17. September 2008, S. 12)
Weitere Bücher des Autor*s im Verlag:
Der Freigang
Limonikeller
Reichweite
Übertötung
ZIMMERGALERIE 2
ZIMMERGALERIE 3
ZIMMERGALERIE [1]