Lydia Roppolt: Sakrales – Monumentales
Lydia Roppolt, Erich Kaessmayer , Roland L. Schachel
ISBN: 978-3-85252-638-6
29 x 25 cm, 336 Seiten, zahlr. farb. Abb., Hardcover
€ 69,00 €
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Kurzbeschreibung
Lydia Roppolt war unter den österreichischen Künstlern eine singuläre Erscheinung abseits des Getümmels von Markt und Szene. Sie bevorzugte große Formate und hatte in der Komposition wie auch in der Linienführung ihrer charakteristischen Konturen eine Ausdrucksstärke und Konzentration erreicht, die ihren Werken eine unverkennbare, von der ermesslichen Größe unabhängige Monumentalität verleiht. Sie verwendete reine Farben in manchmal kühnen Konstellationen, um sie zum besonderen Leuchten zu bringen. Vielleicht ist sie doch eine naive Künstlerin der Art brut, neugierig, unbescholten, ungebunden. Vorliegender Band unternimmt eine Dokumentation sämlicher monumentaler Werke der Künstlerin, jener Werke, die sich in öffentlichen Räumen befinden, womit vor allem ihre Kirchenausgestaltungen erfasst sind.
[Autoren: Roland L. Schachel, Erich Kaessmayer.]
Rezensionen
Landeskorrespondenz Land Oberösterreich: [Rezension zu: Roland L. Schachel/Erich Kaessmayer, „Lydia Roppolt: Sakrales – Monumentales“][…] Der Kunsthistoriker Dr. Erich Kaessmayer, der diese Anthologie nach dem Tod von DI Dr. Roland L. Schachel (†1995) zu Ende geführt hat, hebt darin vor allem auch die Beziehungen Lydia Roppolts mit dem Land Oberösterreich hervor: Durch ihr Atelier in Oberwang, Schauplatz künstlerischer und gesellschaftlicher Ereignisse, mit der nahen Konradkirche, deren Erhaltung und Ausgestaltung ihr ganz besonderes Anliegen war und in der sie auch neben ihrer Mutter Agnes Roppolt ihre letzte Ruhestätte fand, und durch ihre Arbeit in der Werkstätte der oö. Glasmalerei im Stift Schlierbach.
Lydia Roppolt wurde am 17. März 1922 in Moskau geboren. Nach dem frühen Tod der Eltern wurde sie in Wien von ihrer Lehrerin, die bald ihr Talent erkannt hatte, adoptiert und lebenslang gefördert. Nach Abschluss des Studiums an der Wiener Akademie der Bildenden Künste, wo Sergius Pauser, Herbert Böckl und Albert Paris Gütersloh ihre wichtigsten Lehrer gewesen waren, wandte sie sich zunächst der Freskenmalerei zu. Ihr erster großer Auftrag war die Ausmalung einer gotischen Kapelle im Stift St. Peter in Salzburg, der schon damals durch ihr unbeirrtes Festhalten an der modernen, ihr eigenen Formensprache Aufsehen erregte.
Eine entscheidende, eher zufällige Wende in ihrem Schaffen brachte der Auftrag für Glasfenster einer kanadische Kirche, was wiederum die Teilnahme am Wettbewerb für die Glasfenster der Kirche Am Bindermichl bewirkte, den sie als jüngste Teilnehmerin überraschend gewann. In weiterer Folge entstand der Fensterzyklus in Pfandl, jener der Christkönigskirche (Friedenskirche) in Linz-Urfahr, die Fenster der Konradkirche in Oberwang, jene für die Erweiterung in Lembach, später die Glasfensterausstattung für die Kirchen von Steyerling, Regau, Kirchdorf, St. Stefan am Walde, St. Ägyd bei Thalheim, die Chorfenster für Mauthausen und Georgenberg bei Micheldorf, um die Wichtigsten in Oberösterreich zu nennen. Neben Glasmalereien in Graz, Krems und Sachsenbrunn sowie in Salzburg konnte Lydia Roppolt auch Fenster für eine Kapelle in Neggio bei Lugano gestalten sowie als wichtigsten Auslandsauftrag jene in der Unterkirche der Verkündigungsbasilika zu Nazareth. Von ihr ausgemalt wurden die Studentenkapelle in Melk, der Meditationsraum in Schlierbach und die Kapelle im Bildungshaus Puchberg. […]
(Rezension in der Landeskorrespondenz des Landes Oberösterreich Nr. 179 vom 3. August 2005)