
Raabs in alten Ansichten
Erich Kerschbaumer
ISBN: 978-3-85252-369-9
22 x 24 cm, 152 S., überw. Abb., Hardcover
€ 29,00 €
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Kurzbeschreibung
[Hrsg. von Unsere Burg – Freunde und Förderer der Burg Raabs]
Zur Geschichte von Raabs
Burg und Siedlung Raabs sind bereits seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts urkundlich nachweisbar. Der Markt Raabs mit seinem dreieckigen Hauptplatz wurde vermutlich bereits im 12. Jahrhundert planmäßig gegründet. Im Jahr 1200 wurde Raabs in einer Urkunde als Markt bezeichnet. Die Ummauerung, die bei Märkten üblicherweise nicht errichtet wurde, ist ein Hinweis darauf, dass Raabs möglicherweise für städtische Funktionen vorgesehen war.
Die Nähe der Grenze zu Mähren brachte Impulse für den Handel, aber auch alle negativen Erscheinungen, welche die Konflikte mit dem Nachbarland auslösten. Die im Mittelalter relativ häufigen Grenzkriege bis zu den Hussitenüberfällen um 1430 brachten sicher viele Zerstörungen und Leid für die Zivilbevölkerung, auch wenn sich das heute aus Urkunden kaum nachweisen lässt.
Im Dreißigjährigen Krieg war Raabs gleich zu Beginn zweimal betroffen: 1619 zogen die böhmischen Truppen durch und im September 1620 eroberten die mit der kaiserlichen Armee verbündeten bayerischen Truppen unter Herzog Maximilian nach kurzer Belagerung die Burg. Der Markt Raabs brannte damals fast vollständig ab. Gegen Ende dieses Krieges kamen 1645 dann noch die Schweden, die das Land ebenfalls ausplünderten. Erst ab 1700 erholte sich der Ort von diesen Verwüstungen – bis dahin findet man immer noch Hinweise auf verödete Häuser im Markt.
Die Bevölkerungszahl wuchs dann langsam an. Kleinhäuser für die Handwerker der aufstrebenden Textilproduktion wurden im Osten außerhalb des Stadttores neu errichtet. Um 1800 wurden die ersten Häuser an der Bahnstraße errichtet. Zu einem Bau-»Boom« kam es um 1900, als in Raabs Neubauten mit historistischen Fassaden, aber auch die Villen am Kollmitzsteig bzw. Modsiedlersteig errichtet wurden. Die überregional bedeutenden Viehmärkte führten ebenso wie der Bahnanschluß im Jahr 1900 zu einer sehr positiven Wirtschaftsentwicklung. Der neu aufkommende Tourismus in Form der Sommerfrische brachte Geld nach Raabs und die vielen Gastwirte und Zimmervermieter lebten ganz gut davon.
Durch die Errichtung eines Bezirksgerichtes, einer Außenstelle des Finanzamtes und die Bezirksbauernkammer bekam Raabs wichtige Zentralort-Funktionen. Parallel zu den sinkenden Bevölkerungszahlen der Grenzregion nimmt allerdings auch die Bedeutung von Raabs ab und manche Einrichtungen, wie etwa das Bezirksgericht, bestehen heute nicht mehr …