
Von der Lust Ausländer zu sein
Österreicher in der Fremde
Rosa Weilner
ISBN: 978-3-85252-738-3
21 x 15 cm, 336 Seiten, m. Abb., Hardcover
24,00 €
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Kurzbeschreibung
Persönliche Erinnerungen von Zeitgenossen, Lebensgeschichten von außergewöhnlichen Menschen gehören seit geraumer Zeit zu den beliebtesten literarischen Genres. In diesem Buch richtet sich der Fokus auf Ausländer, genauer gesagt auf 22 (Nieder-)Österreicher, die zu Ausländern geworden sind, zu Ausländern auf Zeit oder auf „Ewigkeit“.
Diese Persönlichkeiten haben vermutlich schon allein durch ihr Leben in zwei Heimaten einen geschärften Blick für ihre Umgebung entwickelt. Sie haben uns allen etwas zu sagen: uns Sinnsuchern, uns Weltenbummlern, uns Erste-Welt-Bürgern, uns Weltlichen, uns in großer Sicherheit Lebenden, uns Männern, uns Frauen(rechtlerinnen), uns Studierenden, uns Globalisierern und Anti-Globalisierern, uns Weltverbesserern und Optimisten, uns Bierexperten … und nicht zuletzt all jenen, die die Protagonisten persönlich kennen.
Rezensionen
mm: [Rezension]Rosa Weilner portraitiert in ihrem Buch „Von der Lust Ausländer zu sein“ 22 Österreicherinnen und Österreicher im Ausland. Unter ihren Interviewpartnern, die über den ganzen Erdball verstreut sind, befinden sich auch fünf Missionare der Erzdiözese Wien.
„Im Jahr 1976 bin ich nach Guayaquil gekommen. Hier habe ich dann angefangen, die Sprache neu zu lernen, ich habe zwar grammatisch einiges gewusst, aber verstanden habe ich fast nichts. (…) Ich war zuerst in einer Pfarre in Alitre, einem richtigen Wild-West-Ort damals, voll mit Pferden. Es war eine interessante Pfarre, ich war ganz allein dort, war überhaupt der einzige Ausländer im ganzen Kanton. Die Leute sind zu mir zum Beichten gekommen, weil sie gewusst haben, dass ich fast nichts verstehe“, berichtet Josef Heissenberger, Bischofsvikar für die „Pastoral Social“, die Caritas, in der Erzdiözese in Guayaquil, in Ecuador Rosa Weilner. Der gebürtige Niederösterreicher kam durch seine ältere Schwester, die ein SOS-Kinderdorf in Südkorea aufgebaut hatte, auf die Idee Missionar zu werden.
Heissenberger, Karl Trapp, Bernhard Ruf, Herbert Leuthner und Maria-Elisabeth Reidlinger, sind fünf der insgesamt 22 Österreicher im Ausland, über die Weilner ein Buch geschrieben hat. „Ich wollte nicht einfach allein durch die Welt reisen, sondern habe mir durch eine spontane Idee zum Ziel gesetzt, möglichst viele Auslandsösterreicher zu besuchen und durch ihre Lebensgeschichte, die fremden Länder so kennen zu lernen, wie es Touristen normalerweise nicht möglich ist“, erklärt Rosa Weilner im Gespräch mit Radio Stephansdom.
In einem Sabbatical-Jahr besuchte die Geschichts- und Deutschlehrerin Österreicherinnen und Österreicher in den USA, Kanada, Mexiko, Peru, Ecuador und Australien. Ihre Interviewpartner sind in der Fremde als Künstler, Wissenschafter, in der Wirtschaft oder der Mission tätig. Einige sind auch der Liebe wegen ausgewandert.
„Besonders fasziniert hat mich aber mein Aufenthalt in Ecuador, bei den Missionaren. Dort hatte ich wirklich das Gefühl: ‚Diese Menschen haben ihre Berufung gefunden‘“, erzählt Weilner. „Die Missionare in Lateinamerika müssen nicht nur die übliche Seelsorge-Arbeit leisten, sie müssen die Kirche und das Pfarrhaus, in dem sie wirken wollen, zuerst einmal bauen“, berichtet die beeindruckte Autorin.
Ihre einjährige Reise-Erfahrung und vielfältigen Lebensgeschichten wurden nun in Niederösterreich verlegt bei „Bibliothek der Provinz“.
(mm, Rezension für Radio Stephansdom)