
Das Lockenschwein Mathilda
Martha Kogler, Christine Stöger
ISBN: 978-3-99028-480-3
24,5×17 cm, [32] Seiten, zahlr. vierfärbig gedr. Abb., Hardcover
18,00 €
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Kurzbeschreibung
Mathilda ist glücklich – ein Schwein blickt ihr entgegen, als sie in der Früh in den Spiegel sieht. Endlich darf sie grunzen und schmatzen wie ein kleines Ferkel!
Ein Tag als Schwein hat aber auch so seine Tücken …
Rezensionen
Petra Fosen-Schlichtinger: Ein Kinderbuch ist gut, wenn es gut ist!Weihnachtszeit. Immer noch ein guter Anlass, den Nachwuchs mit Büchern zu verwöhnen. Eines, das sich heuer für den Gabentisch empfiehlt ist „Das Lockenschwein Mathilda“ von Martha Kogler und Christine Stöger. Die mittlerweile sechste gemeinsame Arbeit der beiden Künstlerinnen ist kürzlich erschienen. Und beweist, wie unaufdringlich klug Kinderliteratur aus Oberösterreich sein kann.
„Das Lockenschwein Mathilda" erzählt von einem unangepassten Mädchen, das schmatzt und grunzt, fröhlich in den Tag hinein lebt und es versteht, Herausforderungen ganz individuell zu lösen. Text zu „Mathilda“ von Martha Kogler, Illustrationen von Christine Stöger. Die beiden Künstlerinnen kennen einander seit mehr als 20 Jahren. Aus einer zufälligen Begegnung ist eine fruchtbare künstlerische Zusammenarbeit geworden. „Uns sind Kinder wichtig“, so Kogler und Stöger unisono und erklären, mit ihrer Kinderliebe auch, warum sie sich auf Bücher für kleine Leseratten spezialisiert haben.
Erst der Text, dann das Bild
Zuerst war es der eigene Nachwuchs, der das Leben von Martha Kogler und Christine Stöger bestimmt hat. Erst als Familien- und Erwerbsarbeit nachrangig wurden, fanden sie genügend Zeit für künstlerisches Arbeiten. „Ich wollte immer ein Kinderbuch illustrieren“, so Christine Stöger. „Und so habe ich ihr einen Text geschenkt“, ergänzt Martha Kogler lachend. Daraus geworden ist „Manka, monka, mier – komm, suchen wir ein Tier“, das erste gemeinsame Buch zum Raten und Reimen.
Die Arbeit läuft immer nach einem ähnlichen Schema ab. Martha Kogler hat „eine Idee im Kopf“, an der sie bei langen Spaziergängen feilt, ehe sie diese zu Papier bringt. „Wenn ich beim Schreiben bin, dann geht es flott!“ Bis es so weit ist, kann es aber auch mehrere Monate, manchmal auch Jahre dauern. Sobald Kogler mit ihrem Text zufrieden ist, kommt Christine Stöger ins Spiel. „Zuerst versuche ich, die Hauptfiguren zu gestalten“, erklärt sie, dann die ergänzenden Teile. Jedes wird ausgeschnitten, auf einem Blatt hin und her geschoben, fotografiert. Pro Textseite stellt Christine Stöger mehrere Collagen her, ehe sie die in ihren Augen geeigneten Bilder gefunden hat. Bei ihrer Arbeit im Atelier in Gaspoltshofen wird sie meistens von ihren Enkeltöchtern begleitet, deren Urteil „sehr willkommen“ ist.
Ohne Verlag kein Buch
Ein Buch ist, in Anlehnung an Astrid Lindgren, gut, wenn es gut ist. Das gilt für Erwachsenen- wie für Kinderbücher. Um die Kleinen für den Reichtum, der sich auf wenigen Seiten Papier befinden kann, zu gewinnen, braucht es Literaturvermittler. „Es braucht aber auch Verlage, viele haben kein Interesse oder zu wenig finanziellen Spielraum, Kinderbücher zu veröffentlichen“, wissen Kogler und Stöger aus eigener leidvoller Erfahrung. So ist das Buch „Liz Chamäleon“, immerhin für den renommierten Romolus-Candea-Preis 2013 nominiert, noch immer nicht erschienen. Anders als das „Lockenschwein Mathilda“, das seinen Weg in die Herzen der Kinder sicher finden wird!
(Petra Fosen-Schlichtinger, Rezension im Kulturbericht Oberösterreich. Monatsschrift der OÖ Kultur, 69. Jg., Folge 10, Dezember 2015, S. 12)