Edelbach
Maries aufregendes Waldviertel · Geschichten aus der gestohlenen Heimat
Wolfgang Haydn
ISBN: 978-3-99126-003-5
19,5×13 cm, 268 Seiten, Hardcover
26,00 €
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Kurzbeschreibung
90 lebendige und humorvolle Geschichten laden ein, den Alltag im Waldviertler Dorf Edelbach und seiner Umgebung in den späten 1930er Jahren nachzuvollziehen. Die letzten 4 Erzählungen lassen das große Unrecht der Zwangsaussiedlung für das Dritte Reich unmittelbar miterleben.
Wolfgang Haydn verfasste für seine Mutter Maria Haydn, 1931 geb. Hofbauer, die 1938 als siebenjähriges Mädchen mit ihrer Familie ihren Waldviertler Heimatort Edelbach aufgrund der Errichtung eines Truppenübungsplatzes für das Dritte Reich verlassen musste, zum 90. Geburtstag 90 Geschichten.
Jede der Geschichten wird aus der Sicht des siebenjährigen Mädchens in Ich-Form erzählt, wobei der Autor mit poetischem Kunstgriff seine Lebenserfahrung und Weltsicht in die spannenden Geschichten einfließen lässt. Wörtliche Reden mit Dialektausdrücken (Erdapfe, Jeschischmaria, Viecha, Rotzmensch, Motschka), die in einem Glossar am Ende des Buches erklärt werden, und typische Redewendungen (Wird scho! Is des ois? Krump und buglad! Da Stoa wochst! Do host wos vasamt!) ermöglichen der Leserin/dem Leser sich mit Maries Alltagswelt zu identifizieren.
Neben dem Vorwort I mit den wichtigen Stationen im Leben Maria Haydns (Edelbach, Aussiedlung nach Waiden, Kilb, Seeben in der Gemeinde Hürm) beschreibt der Autor im Vorwort II seine Erzählmethode und reflektiert im Nachwort über das Unrecht der Zwangsaussiedlung in nationalsozialistischer Zeit, der Untersagung der Landrückgabe mit Wiederansiedlung in der 2. Republik und über verschiedene Projekte, die helfen, die Ereignisse vor dem Vergessenwerden zu bewahren.
Alles in allem zusammengefasst ist das Buch im Sinne von Wolfgang Kaysers Einführung in die Literaturwissenschaft ein „sprachliches Kunstwerk“.
(Bernhard Gamsjäger)
Rezensionen
Kronen Zeitung: [Rezension]Eine Geschichte von Leid und Vertreibung, die sich im Österreich des Jahres 1938 zutrug, veranschaulicht das neue Buch von Wolfgang Haydn. Das im Waldviertler Verlag „Bibliothek der Provinz“ von Richard Pils erschienene Werk mit dem Titel „Edelbach“ behandelt die Geschichte von Haydns Mutter Maria, die wie knapp 7000 andere Menschen durch das NS-Regime aus dem Waldviertel ausgesiedelt wurde, weil hier der Truppenübungsplatz Allentsteig errichtet wurde.
(Rezension in den Kronen Zeitung-Ausgaben Niederösterreich West und Nord vom 28. Juli 2021)
Lukas Kalteis: Kindheit in Dorf, das verschwand: Buch über Mutter
Wolfgang Haydn aus Oberburbach (Gemeinde Pyhra, Bezirk St. Pölten) schrieb über seine Mutter, die im Gebiet des TÜPl Allentsteig aufwuchs.
Der pensionierte Deutschlehrer und Schuldirektor Wolfgang Haydn aus Oberburbach nutzte die Corona-Zeit und verfasste für den 90. Geburtstag seiner Mutter 90 Kurzgeschichten über ihre Kindheit in einem Dorf, das es heute nicht mehr gibt. Es musste dem Truppenübungsplatz Allentsteig weichen.
Mutter wuchs im Edelbach der 1930er auf
„Meine Mutter Marie wuchs in den 1930er-Jahren in Edelbach im Waldviertel auf. Das Buch erzählt in vielen kurzen Darstellungen den Alltag aus ihrer Sicht, bevor die Ortschaft für immer verschwand“, erklärt der Autor Wolfgang Haydn.
Da das kleine Dorf in der NS-Zeit dem Truppenübungsplatz Allentsteig weichen musste, wurden die Bewohner kurzerhand ausgesiedelt. Rund 7.000 Bewohner aus 42 kleinen Ortschaften mussten damals in nur wenigen Wochen ihr Heim verlassen. Mit den 90 Geschichten will der Autor das Andenken an die Ortschaft bewahren, denn bis auf ein Haus ist heute nichts mehr übrig.
Nächstes Buch ist in der Pipeline
Was als kreatives Geschenk gedacht war, erschien nun als Buch. „Die Geschichten beruhen auf Erzählungen meiner Mutter, alten Zeitungsartikeln und Ereignissen, die sich wirklich so abgespielt haben könnten“, erklärt der 62-jährige Autor, der ankündigt, künftig noch mehr Bücher schreiben zu wollen. […]
(Lukas Kalteis, Rezension in der NÖN Ausgabe Zwettl vom 1. August 2021, davor bereits in ähnlicher Form erschienen in der NÖN Ausgabe St. Pölten vom 14. Juli 2021)
https://www.noen.at/zwettl/allentsteig-pyhra-kindheit-in-dorf-das-verschwand-buch-ueber-mutter-allentsteig-pyhra-bucherscheinung-print-wolfgang-haydn-tuepl-allentsteig-283174383
Viktoria Obruca: Neues Haydn-Buch als Reise in die 1930er
Zum 90. Geburtstag seiner Mutter verfasste Wolfgang Haydn das Buch „Edelbach – Maries aufregendes Waldviertel“
90 Jahre, 90 Geschichten: Maria Haydn wurde 1938 als Siebenjährige mit ihren Eltern aus ihrem Heimatort Edelbach im Waldviertel vertrieben.
In 90 fiktiven Erzählungen eröffnet Wolfgang Haydn einen wirklichkeitsgetreuen Blick auf das dörfliche Leben der 1930er-Jahre. Dialektausdrücke wie „Viecha“ oder „Rotzmensch“ verleihen den Erzählungen zusätzliche Authentizität. Für seine realistische Erzählweise hat der Autor bereits einige Komplimente erhalten. „Viele Leser haben mir mitgeteilt, dass sie sich durch meine Geschichten in diese Zeit hineinversetzt fühlen. Das freut mich sehr“, erzählt der Autor gegenüber der NÖN.
Aber nicht lediglich das alltägliche Dorfleben wird beschrieben: Der Untertitel „Geschichten aus der gestohlenen Heimat“ verweist auf ein weiteres Hauptthema des Buches. Um einen Truppenübungsplatz errichten zu können, mussten zur Zeit des Nationalsozialismus beinahe 7.000 Menschen im Zuge von Zwangsaussiedlungen ihre Heimat verlassen – darunter auch Haydns Mutter Maria. Mit ihren Eltern zog die damals Siebenjährige nach Kilb. „Die Thematik ist sehr interessant, auch wenn das Buch primär als Geschenk für meine Mutter gedacht ist“, bemerkt Haydn.
An Geburtsort der Mutter erinnern
Der Verlag, in dem das Buch erschienen ist, hat seinen Sitz passenderweise im Waldviertel – wenn auch nicht in Edelbach. „Von Edelbach steht heute nicht einmal mehr der Kirchturm“, informiert der Autor. „Mit dem Buch möchte ich aber an den Geburtsort meiner Mutter erinnern.“ Maria Haydn lebt heute in Seeben in der Gemeinde Hürm.
(Viktoria Obruca, Rezension in der NÖN Ausgabe Melk vom 8. August 2021)
https://www.noen.at/melk/huerm-kilb-neues-haydn-buch-als-reise-in-die-1930er-kilb-huerm-allentsteig-waldviertel-wolfgang-haydn-bucherscheinung-print-284240465
Advent-Krone: Döllersheimer Aussiedler
Der Autor Wolfgang Haydn ist pensionierter Mittelschuldirektor, er war zuvor Lehrer für Deutsch und Bewegung & Sport. Er widmete das Buch seiner Mutter zu deren 90. Geburtstag mit 90 Geschichten auf 256 Seiten. Schreiben ist sein Pensionsprojekt, sagt Haydn. Das Buch erzählt Geschichten aus dem „Döllersheimer Ländchen“ aus den Jahren 1937 und 1938, als seine Mutter aus dem Dorf Edelbach in die Volksschule ging und damals 7 Jahre alt war. Es sind die Erlebnisse aus dem Dorf bis zum erzwungenen Aussiedeln (es gab 6000 Aussiedler aus dem Döllersheimer Ländchen). Haydn: „Es sind alles erfundene Geschichten aus dem dörflichen Leben mit hohem Wahrheitsgehalt, die sich so zugetragen haben könnten, die seine Mutter so erlebt haben könnte.“
(Rezension in der Adventkrone Ausgabe Wein- & Waldviertel vom 19. November 2021, S. 30)