Unter zwei Monden
Roman
Sigrid Sonberg
ISBN: 978-3-99126-308-1
19×12,5 cm, 236 Seiten, Klappenbroschur
18,00 €
Neuerscheinung
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Kurzbeschreibung
Der Wirt eines Grazer Beisels verbreitet die Nachricht, dass bei ihm zu Silvester eine Frau das Auftauchen dieses zweiten, kleinen Mondes vorhersagte.
Asteroid? Fake? Hologramm? Oder ist er etwa echt?
Es treibt Antonia Gleichweit – Apothekerin in einem verschlafenen Stadtviertel von Graz – und Martin Moser – Opernsänger mit Talent, aber ohne Engagement – zueinander und auseinander. Es wirbelt das Leben von Erwin Schrempf – Landesbeamter zuständig für die Beobachtung von Sekten, insbesondere Islam-Gemeinschaften – durcheinander.
Und es bringt eine fremde Frau.
Der ‚Monddunst der Monde‘ wirkt auf schwelende Konflikte und Verdrängtes. Antonia kann sich nicht entziehen, wenn Altes aufbricht und verstört. Spuren führen bis in den Jugoslawienkrieg, gleichzeitig schwappt eine Welle der Schlaflosigkeit ins Land, der kosmische Teil der Natur klopft an – und all dies wirkt zusammen. Doch langsam regt sich vergessenes Urvertrauen sogar in diesen schwierigen Zeiten.
Als Martin die Wahrheit über Antonias Schicksal erfährt, nimmt er sie einfach in den Arm. „Wenn alles plötzlich ganz anders ist – ich habe dein Wesen innerhalb deines Wesens – schon vorher geliebt.“
„Ein gelungener Roman mit Gruß aus dem All, mit ironischem Blick auf unsere Gesellschaft und einer Sicht auf das Spiel der Wirklichkeiten, auf persönliche wie kollektive.
Die auf Fakten beruhende Fantasie öffnet Türen zu Ideen mit Potenzial für Realität.“
(Univ.-Prof. Dr. Arnold Hanslmeier,
Professor für Astrophysik, Karl-Franzens-Universität Graz)
Rezensionen
Katrin Löschnig: Autorin Sigrid Sonberg spielt mit der WirklichkeitIm neuen Roman der St. Josefer Autorin Sigrid Sonberg taucht ein zweiter Mond am Himmel auf. Was im ersten Moment wie reine Fantasy klingt, basiert auf realen Möglichkeiten. MeinBezirk hat mit der Literatin über ihre Vergangenheit, die Verbundenheit zur Natur und die Astronomie gesprochen.
Sigrid Sonberg war ursprünglich in einem kleinen technischen Familienbetrieb tätig. Zum Schreiben hatte sie damals noch wenig Verbindung. An einem einsamen Muttertag vor rund 30 Jahren erhielt die alleinerziehende zweifache Mutter jedoch ein Geschenk, das ihr Leben verändern sollte. „Mein Sohn ist aus dem Kindergarten heimgekommen und hat mir eine Geschichte geschenkt, eine Zeichnung mit einem kämpfenden Drachen und Einhorn. Er hat mir das so spannend und lieb erklärt“, erinnert sich Sonberg. Das inspirierte sie, eine Geschichte darüber zu schreiben – für die sie auf Anhieb den steirischen Jugendliteratur-Förderpreis verliehen bekam.
„Das hat mir natürlich Mut gemacht und ich habe begonnen, andere Geschichten zu schreiben“, so Sonberg. Sie besuchte außerdem Schulen für verschiedenste Lesungen: „Damals war ich mitunter in rund 50 Schulen pro Schuljahr.“
Inspiration aus der Natur
Mittlerweile ist Sonberg in Pension und ihre Kinder sind erwachsen. Natürlich schreibt sie noch immer: heute aber kaum noch Kindergeschichten, ihre Werke richten sich hauptsächlich an Erwachsene. Seit 17 Jahren nennt die Autorin St. Josef in der Weststeiermark nun ihre Heimat.
„Zuvor habe ich lange in Edelschrott am Berg und mitten in der Natur gelebt. Das war wichtig für meine Kreativität, die Nähe zur Natur ist mir total wichtig geblieben“, schwärmt die Autorin. In ihrer Zeit auf der Alm begann sie immerhin auch, sich für Astronomie zu interessieren, denn in Edelschrott gibt es eine Sternwarte.
Unwahrscheinlich, aber möglich
Vor ein paar Jahren besuchte Sonberg einen Vortrag von Arnold Hanslmeier, einem Professor für Astrophysik an der Universität Graz. „Mich hat der Gedanke beschäftigt, dass die Erde ja eigentlich zwei Monde haben könnte“, denkt die Autorin zurück. Deshalb befragte sie den Experten nach dem Vortrag zu ihrer Idee und wurde nicht enttäuscht, denn rein theoretisch wäre es möglich, dass die Erde über ihre Gravitationskräfte einen Irrläufer in eine Umlaufbahn um sich zwingt.
Das war der Grundstein für ihr neuestes Buch „Unter zwei Monden“, das sie in der Pandemie-Zeit geschrieben und im Frühjahr 2025 offiziell veröffentlicht hat: „Ich schreibe gerne Ungewöhnliches, Seltenes, Unerwartetes – aber dennoch mit Bezug zur Realität bzw. möglichen Ereignissen.“ Im etwas anderen Steiermark-Roman taucht ein zweiter, kleiner Mond am Himmel auf. Die Hauptfigur Antonia sieht diesen vom Grazer Schlossberg aus. Die Geschichte fragt nach der Wirklichkeit, beschäftigt sich mit der Gesellschaft und auch die Romantik bleibt nicht aus. „Das Buch wäre wohl dem Genre der poetischen Spannungsliteratur zuzuordnen. Es ist eine gute Lektüre für den Sommer, weil man in eine andere Welt eintauchen kann“, überlegt die kreative St. Joseferin.
Hörbuch in Arbeit
Aktuell wird „Unter zwei Monden“ auch als Hörbuch aufgenommen. Als Sprecherin fungiert Sonberg selbst, unterstützt wird sie von einem männlichen Sprecher. „Ich glaube, das Ganze bekommt noch einen emotionaleren Zugang, wenn man es als Autorin selbst liest“, überlegt Sonberg. Das Hörbuch soll voraussichtlich Ende Juni/Anfang Juli veröffentlicht werden.
Will man die Autorin einmal persönlich erleben, sollte man zu einem ihrer Lese-Events kommen. Denn diese gestaltet die St. Joseferin stets außergewöhnlich. Demnächst wird sie höchstwahrscheinlich in Leibnitz lesen, in Zukunft will sie außerdem ein Event im Bezirk Deutschlandsberg auf die Beine stellen. Und auch am Schreiben ist die Autorin schon wieder, es wird abermals ungewöhnlich. "Ich habe viele Ideen, ich komme nur nicht nach", schmunzelt Sonberg.
(Katrin Löschnig, Rezension für MeinBezirk.at online veröffentlicht am 5. Juni 2025)
https://www.meinbezirk.at/deutschlandsberg/c-leute/autorin-sigrid-sonberg-spielt-mit-der-wirklichkeit_a7361857