Hans Fronius
wurde am 12. September 1903 in Sarajevo geboren. Sein Vater, Dr. Fritz Fronius war Arzt und Stadtphysikus von Sarajevo und entstammte einer jahrhundertealten siebenbürgischen Adelsfamilie; die Mutter kam aus der Wiener Künstlerfamilie Passini. Als Knabe wurde Fronius 1914 Augenzeuge des Attentates auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Gemahlin, was einen lebenslangen Eindruck bei ihm hinterlassen hat.
Nach Ende des Ersten Weltkrieges übersiedelte die Familie nach Graz, wo Hans Fronius das Gymnasium besuchte. Danach studierte er von 1922 bis 1928 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Professor Karl Sterrer und absolvierte anschließend die Meisterklasse von Professor Alois Delug.
Seit 1930 war Fronius Professor für Kunsterziehung zunächst in Graz und später bis 1960 in Fürstenfeld/Steiermark. Bereits in den frühen dreißiger Jahren suchte Fronius den Kontakt zu Alfred Kubin, dem er seine 1931 entstandene Mappe mit Holzschnitten zu Kafkas Verwandlung dedizierte. Daran schloss sich ein Briefwechsel, der sich über fünfundzwanzig Jahre bis zum Tod Kubins 1959 erstreckte.
Zeit seines Lebens faszinierte Fronius die Person und die Kunst Franz Kafkas, was sich in seinem Werk ab 1926 kontinuierlich manifestiert. Von 1943 bis zum Kriegsende war er im Kriegsdienst in Russland und Italien. 1961 übersiedelte Hans Fronius mit seiner Familie nach Perchtoldsdorf bei Wien und unterrichtete am Realgymnasium Mödling bis 1965. Nach seiner Versetzung in den Ruhestand lebte er als freischaffender Künstler in Perchtoldsdorf.
Hans Fronius starb am 21. März 1988.
Siehe auch Eintrag zu Hans Fronius bei Wikipedia: (☞).