
Chobot bleibt
Wolfgang Müller-Funk, Manfred Chobot , Karin Zogmayer
ISBN: 978-3-85252-790-1
24,5×17 cm, 288 Seiten, zahlr. vierfärbig gedr. Abb., Hardcover
28,00 €
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Kurzbeschreibung
CHOBOT BLEIBT, so viel ist sicher. Und darum widmet sich dieser Band in ausführlicher Weise dem langjährigen Schaffen des Wiener Schriftstellers Manfred Chobot. Der erste Teil gibt eine repräsentative Auswahl aus den unterschiedlichen Genres, die Chobots umfassendes Werk ausmachen. Von den ersten sprachspielerischen Unternehmungen der sechziger Jahre bis zur jüngsten Prosa finden hier auch bislang unveröffentlichte Texte ihren Platz. Den zweiten Teil dieses Bandes haben etwa sechzig Autorinnen, Rezensentinnen und Bildende Künstlerinnen mit ihren Beiträgen zum Werk und zur Person Chobot gestaltet. Durch Biographie, Werkverzeichnis und Rezensionen ergänzt, erhält die entstandene Publikation auch den Charakter eines reich bebilderten Lesebuches und Nachschlagewerks, das sowohl Chobot-Kenner anspricht, als auch jene, die sich neu an das Werk dieses Autors heranwagen und einen ersten Eindruck gewinnen wollen.
[Wolfgang Müller-Funk / Karin Zogmayer (Hg.)]
Rezensionen
Gerhard Jaschke: Chobot bleibt – keine Frage!Der Vielfalt der an Quantität und Qualität schwer überbietbaren literarisch-künstlerischen Arbeit entspricht dieser mustergültig herausgegebene Band, der zum 60. Geburtstag des Autors herausgekommen ist. Gedicht, Prosa, Hörspiele, Features, von experimentellen Anfängen in den 60ern bis herauf zu handfesten Stadt- und Landgeschichten reicht der Bogen seiner Texte. Nebst diese reiht sich aber noch eine ganze Palette von kulturpolitischen Tätigkeiten, Herausgeberarbeiten, z.B. war Chobot von 1991 bis 2004 verantwortlich für die wunderschön gestalteten und sehr vermißten „Lyrik aus Österreich“-Bändchen des Badener Grasl Verlags. Dem Podium seit etlichen Jahren, Jahrzehnten!, in diversen Funktionen verpflichtet, ist er ebenfalls als sehr umsichtiger Rezensent stets aufgefallen.
Der vorliegende Band enthält jedoch nicht bloß Texte Chobots, sondern auch viele von Kolleginnen und Kollegen, die sich der Person und dem Werk aus den unterschiedlichsten Gesichtspunkten annehmen. Weiters befinden sich Reproduktionen von Fotografien, Zeichnungen und Bildern in dem von Müller-Funk und Zogmayer bestens redigierten Band, der einen aus vielerlei Gründen zu beglücken versteht. Wo immer sie dieses Buch auch aufschlagen werden, es wird sie zu überraschen verstehen. Den bereits mit Arbeiten des Autors Vertrauten ebenso wie denjenigen, der noch nicht so intensiv mit diesen bislang Umgang pflegte oder gar noch nie mit Chobot bekannt geworden ist. Hier und jetzt besteht die Möglichkeit dazu. Es ist wahrlich eine große, ergiebige Freude, in dem fast 300 Seiten starken Band zu schmökern. Da wie dort wird man Neues, noch nie Wahrgenommenes an Chobots Arbeiten entdecken.
Der nebst einer stattlichen Anzahl von Büchern, da wie dort mit Beiträgen etwa in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien Hervorgetretene, ist zudem ein begnadeter Rundfunkmensch, ein mail-art-Produzent und nicht zu vergessen ein gar exzellenter Fotograf, der es versteht, die Welt an ihren außergewöhnlichsten, kuriosesten Stellen markant einzufangen. Eine Gabe, die dem Schriftsteller ebenso eigen ist. Der vielgereiste ehemalige Wassersportler ist ein scheinbar nimmermüder Produzent von künstlerischen Waren aller Art. Ein pointenreiches Kaleidoskop an diversen Möglichkeiten fängt er, ein den bildenden Künsten vehement Zugetaner, überall und jederzeit auf ganz einmalige Art und Weise ein.
Chobot forever, ist man nach Lektüre dieses Buches auszurufen gewillt. Nicht umsonst sah schon Karl-Markus Gauß in ihm einen „beständigen Mehrkampf-Autor“. Welcher Schreibende kann noch mit so einer ehrenden Nennung rechnen? Der jüngst mit dem Burgenländischen Landeskulturpreis Ausgezeichnete ist in der Tat ein Tausendsassa der Sonderklasse! Und das Buch – ein Muss für jede Bibliothek!
(Gerhard Jaschke, Rezension in: Podium Nr. 147/148, April 2008)
http://www.chobot.at/body_ausgew_kritiken_72.htm
Uli Rothfuss: [Rezension]
Manfred Chobot. Welche Bücher er geschrieben hat! Im vergangenen Jahr ist er 60 geworden, viel gefeiert – auch mit diesem wunderbaren Buch. Unverkennbar Wiener, gibt es kaum ein Genre, in dem dieser Dichter nicht zuhause ist.
Und dieses Buch versammelt irgendwie alles: seine Gedichte, Lautgedichte, Wiener Dialektgedichte – wunderbar die „hasngschicht“, Nonsensgedichte, Gedichte von feinsinnigem Tiefgang, von erschreckendem Hintersinn …; seine Prosa, kurze Geschichten mit dem schon klassisch zu nennenden Humor eines Chobot, Berichte zu Literatur geformt wie über die Poetentagung „Zwischen Vilnius und Valencia“, szenische Texte, und dazu, eine besondere Fundgrube im Buch, Widmungsgedichte von Freunden zum 60sten: Aphorismen von Marián Hatala, ein Gedicht von Beppo Beyerl, eine Szene von Axel Karner, das Gedicht „In Hawaii und auch“ von Erika Kronabitter, das Chobots Liebe zu den Inseln assoziiert, Würdigungen seines Lebens, seines Werks …
Dieser Sammelband ist eine Fundgrube nicht nur für Chobot-Liebhaber, sondern für Liebhaber von Literatur insgesamt; und immer wieder Bilder: fotografierte, gemalte, gezeichnete wie die Umschlag-Illustration zu „Spreng-Sätze“ mit dem Chobot als himmlischem Beobachter. Und Bilder aus seinem Leben: Manfred als Baby, mit dem Vater auf der Luftmatratze, Manfred – er war eine der großen Hoffnungen des österreichischen Schwimmsports – als Delphin, Manfred als junger Mann mit seiner Dagmar, als junger Dichter, Manfred mit Roswitha Hamadani, mit Hrdlicka und Franz Kain. Chobot, ja, Chobot bleibt!
(Uli Rothfuss, Rezension im SWO-Kulturportal Baden Württemberg vom 4. Januar 2008)
http://www.chobot.at/body_ausgew_kritiken_70.htm