
Da sein
Gedichte 1999–2013
Wolfgang Müller-Funk
ISBN: 978-3-99028-320-2
21×12,5 cm, 136 Seiten, m. Abb., Klappenbroschur
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Kurzbeschreibung
Der Blick, der sich nicht verraten will.
Der Blick, der nicht gesehen sein will.
Der Blick, der keiner sein will.
[Wortbilder von Sabine Müller-Funk]
Rezensionen
Nils Jensen: [Rezension]Es ist überraschend, welche „andere Seite“ der Literatur- und Kulturtheoretiker Wolfgang Müller-Funk, Universitätsprofessor an der Uni Wien, auch hat. Sehr überraschend. Er veröffentlicht viel, der Herr Professor, Essaybände, wissenschaftliche Arbeiten, Analysen und Reflexionen, darüberhinaus ist noch Präsident der Manès-Sperber-Gesellschaft. Und dann das: Lyrik.
Und zwar sehr überraschende: Er wagte diese Sammlung aus vierzehn Jahren, wagte diese Herausgeberschaft, das Herausgeben, das Sich-offen-machen (denn das ist das Entscheidende, wenn man sich aus dem Fenster lehnt und nicht nur darüber spricht, sondern es auch tut.) Er hat diese Textsammlung thematisch strukturiert: Ausgehend von Drosendorf im Waldviertel, seiner zweiten Heimat, fährt er hin und her – Budapest, New York, Tokyo, fährt, wie er das Schlusskapitel benennt, „die Welt entlang“, und wir können mit dabei sein. Fein. Im Guggenheim-Museum etwa oder zuhause bei Lukács, oder eben zum Ausgangspunkt zurück, in Drosendorf: „Die Taufrische des Sommers am Morgen. / Der braune Fluß, / der sich durch die Landschaft räkelt.“
Wer das Waldviertel, in dessen Norden Drosendorf liegt, liebt, erkennt in diesen drei so einfach klingenden Zeilen Landschaft und Stimmung; genau bezeichnet, scheinbar leicht hingesetzt. In dieser Einfachheit zeigt sich die Könnerschaft. Sehr überraschend. Und sehr schön.
(Nils Jensen, Rezension in der Buchkultur #156 vom Oktober/November 2014)