Schwesterchen Rabe
Käthe Recheis, Angelika Kaufmann
ISBN: 978-3-85252-523-5
22 x 18 cm, [26] S., überw. Abb.: vierf., Hardcover
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Kurzbeschreibung
Auf einem hohen Baum am Rande des Auwalds war ein Rabennest. Das kleinste Rabenkind im Nest war das Schwesterchen, die zwei Brüder hießen Orvil und Torvil.
Vater Rabe und Mutter Rabe hatten viel zu tun. Sie flogen über die Felder, flogen durch den Auwald und suchten Futter. Ihre drei Kinder im Nest waren immer hungrig. Nicht weit vom Rabennestbaum stand ein kleines Haus, dort wohnte eine alte Frau. Wenn die alte Frau auf der Bank im Garten saß, schaute sie den Raben zu.
Orvil und Torvil wuchsen und wurden immer größer. »Bald könnt ihr fließen – wie wir!«, sagten Vater Rabe und Mutter Rabe. Orvil und Torvil schlugen mit den Flügeln und flatterten vom Nestrand auf den nächsten Ast. »So ist es recht!«, sagten Vater Rabe und Mutter Rabe. »Übt nur fleißig!« Das Schwesterchen wollte auch fliegen lernen wie Orvil und Torvil, aber es wagte sich nicht aus dem Nest. Schwesterchen war so viel kleiner als die zwei Brüder. Und die Flügelfedern waren kurz und ganz zerzaust.
Eines Tages, als Vater Rabe und Mutter Rabe auf Futtersuche waren, kamen Jäger in die Au. Es knallte und krachte. Orvil und Torvil und Schwesterchen duckten sich voller Angst im Nest. Dann wurde es wieder still im Auwald und auf den Feldern. Orvil und Torvil und Schwesterchen warteten auf die Eltern. Sie warteten und warteten, aber Vater Rabe und Mutter Rabe kamen nicht, so sehr auch Orvil und Torvil und Schwesterchen nach ihnen riefen …
Rezensionen
Doris Maier: Drei Rabenkinder müssen lernen, sich in der Natur zu behaupten und zu überleben. (JD) (ab 4)Drei kleine Raben – Orvil, Torvil und das kleine Schwesterchen – wachsen unter dem Schutz ihrer Eltern auf. Die beiden Brüder lernen auch sehr bald fliegen, aber sosehr sich die ängstliche kleine Schwester mit ihren zerzausten kurzen Flügeln bemüht, sie schafft es nicht. Eines Tages fallen die Eltern einem Jäger zum Opfer. Nun sind die Rabenkinder auf sich allein gestellt. Die starken Brüder versorgen das kleine Schwesterchen mit; auch als sie neue Familien gründen, beziehen sie die Schwester in ihr Leben mit ein. Jeder hat seinen Platz, und gemeinsam meistern sie die Anforderungen der Natur.
Eindrucksvoll erzählt die Geschichte vom Zusammenhalt, den Stärken und Schwächen des einzelnen und dem Überleben aller durch Zusammenhalt und gemeinsames Handeln. Jeder tut das, was er unter Berücksichtigung seiner individuellen Möglichkeiten leisten kann und wird dementsprechend in der Gemeinschaft eingesetzt. Toleranz und Rücksichtnahme werden bei den Raben groß geschrieben. Ein Vorbild für die menschliche Gesellschaft?
Die Illustrationen bilden mit dem Text eine Einheit und unterstreichen gekonnt die Geschichte. Ohne sich in den Vordergrund zu drängen, wird durch die Bilder die Handlung erläutert und visuell verdeutlicht. Die Textzeilen sind gekonnt in die Illustration eingefügt, ohne den Bildverlauf zu stören. Ein gesamtkünstlerisches Bilderbuch, das Einblick in die Natur vermittelt und bei tieferer Betrachtung Rückschlüsse auf die Möglichkeiten des „tierischen“ und menschlichen Zusammenlebens zuläßt.
(Doris Maier, Rezension für: bn.bibliotheksnachrichten)
http://www.biblio.at/rezonline/ajax.php?action=rezension&medid=887&rezid=898