Salinen-Geschichte Oberösterreichs und benachbarte alpenländische Salinen · Bände 1 & 2 im Schuber
[mit Zeichnungen und Grubenkarten]
Anton Dicklberger, Thomas Nussbaumer
ISBN: 978-3-99028-791-0
2 Bände im Schuber [Bd. 1: 24×17 cm, 656 Seiten, Hardcover, Halbleinen, m. Lesebändchen + 1 Tabellenmappe (Kt.) + 1 DVD] & [Bd. 2: 24×17 cm, 670 Seiten, m. Abb., Hardcover, Halbleinen, m. Leseb.]
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Kurzbeschreibung
Anton Dicklberger, Bergmeister in Ischl, erhielt von der Hofkammer in Münz- und Bergwesen im Jahre 1812 den Auftrag, eine systematische mit Karten belegte Bergbeschreibung vom hiesigen Salzbergbau zu erstellen. Angesichts der zahlreichen noch vorhandenen Unterlagen stellte Dicklberger nach Abschluss dieser Beschreibung 1813 den Antrag, auch eine Geschichte der Salinen Oberösterreichs erstellen zu dürfen. Daraus erwuchs ein zweibändiges, in acht Hauptstücke geteiltes Werk, das den Zeitraum vom Jahr 600 v. Chr. bis herauf ins 18. Jahr hundert umfasst. Mit dieser, am 31. März 1817 abgeschlossenen Salinen-Geschichte schuf Anton Dicklberger eine Grundlage für die weitere Salinen-Geschichtsforschung und hinterließ ein bleibendes Denkmal. (Thomas Nussbaumer in der Einleitung)
Den Grundstein für die Erstellung von österreichischen Salinengeschichten legte das diesbezügliche Anraten des Erzherzogs Karl an seinen Bruder Kaiser Franz, welcher im Jahre 1802 von sämtlichen Staatsgütern eine historische Beschreibung einforderte. Dieses vorliegende transkribierte Werk wurde nach einem Antrag an die hochlöbliche Hofkammer in Münz und Bergwesen mit Resolution deto 5ten August 1813 Nm 9899 genehmigt, von Anton Dicklberger erstellt und am 31. März 1817 abgeschlossen.
Anton Dicklberger wurde im Jahre 1780 geboren, war mit Gattin Walpurga verheiratet und wohnte bis zu seinem Lebensende in Bad Ischl. Wegen der Fortsetzung der Schürfungen nach Porzellanerde wurde er 1807 als Praktikant nach Engelhartszell gesandt. Schon im Jahre 1808 war Dicklberger als erfolgreicher und umsichtiger Markscheider im Kohlenbergbau Wolfsegg tätig. Als Mann von eisernem Fleiße, gründlichem Wissen und reicher Erfahrung wurde er bereits 1808 zum Bergmeister am Ischler Salzberg berufen. In seiner Amtszeit unterrichtete er ohne besondere Entschädigung fünf Zöglinge (Bergschüler). Die Hofkammer wählte Dicklberger als bergmännischen Sachverständigen zur Schätzung des gräflich Bathyanischen Steinkohlen- und Alaunwerkes zu Freudenstein und entsandte ihn auch nach Boskowitz in Mähren (heutige Slowakei) zur Begutachtung des gräflichen Dietrichstein-Proskauschen Alaunwerkes. Dicklberger arbeitete jahrelang an seiner umfassenden Geschichte des oberösterreichischen Salinenwesens und hat sich dadurch ein bleibendes und ehrendes Denkmal gesetzt. Um ihm mehr Zeit für die geschichtliche Ausarbeitung zu geben, enthob ihn das Verwesamt von der wöchentlichen Lohnzahlung. Am 15. April 1817 konnte er das zweibändige Werk dem Salzamt vorlegen. Für sein verdienstvolles Wirken wurde ihm von der Hofkammer als allerhöchste Auszeichnung die mittlere goldene Zivilmedaille mit dem Öhr verliehen und in dankbarer Anerkennung seiner mühevollen Arbeit für die Erstellung der Salinengeschichte Oberösterreichs ein Ehrengeschenk von 50 Dukaten überreicht. Mit zunehmendem Alter wurde er kränklich, nahm 1836 einen einjährigen Erholungsurlaub, kehrte von diesem nicht mehr in den Dienst zurück und trat 1838 in den Ruhestand. Schon 1840 ist er verstorben. Seine trauernde Witwe ließ auf seinem Grab ein Monument mit lateinischer Inschrift aufstellen. Die in der Salinenhauptbibliothek befindliche Unterlage dazu enthält eine Übersetzung ins Deutsche mit folgendem Wortlaut: „Hier ruht der ehrenwerte Herr Antonius Dicklberger, kaiserlich-königlicher Bergmeister der Ischler Salinen, best verdient und ausgezeichnet, der im 61. Lebensjahre am 22. Okt. 1840 fromm im Herrn entschlafen ist. Er ruhe in Frieden.“
Zu Ehren des verdienstvollen Bergmeisters hat das Stadtamt Bad Ischl mit Gemeinderatsbeschluss vom 8. Juli 2010 in der Ortschaft Eck (NW von Perneck) die Straße, die von von der Obereckstraße Richtung NO abzweigt, als „Antonius-Dicklberger-Straße“ bezeichnet. Bis heute sind leider keine Informationen über ein Porträt oder eine Büste bekannt.
Nach Fertigstellung der Salinengeschichte ersuchte Dicklberger den Chorherrn und Pfarrer von St. Florian, Franz Kurz, sein Werk Korrektur zu lesen. Kurz war zu dieser Zeit in der Erstellung von Geschichtsschreibungen sehr bewandert und nahm diese Arbeit gerne an. Durch die vermerkten Korrekturen und Änderungen, welche höchstwahrscheinlich vom Pfarrer Kurz stammen, wird bestätigt, dass es sich bei den Exemplaren Nr. 38 und 398 des Oö. Landesarchivs um die Original-Manuskripte handelt. Zur besseren und übersichtlicheren Lesbarkeit wurden diese Anmerkungen nicht eigens ausgezeichnet. Wenn durch die Korrekturen Wörter eingefügt wurden, ist die Zeile in der Transkription länger als im Original. Damit jedoch der Zeilenumbruch nicht verändert wird, wird die Zeile am rechten Rand nach unten versetzt weitergeführt. Einige in späterer Zeit von fachkundigen Salinenbeamten am Textrand des Originales angeführten Vermerke wurden in dieser Transkription nicht erfasst. Im Sinne authentischer Darstellung und Wiedergabe der damals üblichen Schreibweise und Schreibart wurden bei dieser Transkription bewusst keine wesentlichen Änderungen durchgeführt. Kleinere, unwesentliche Eingriffe zur besseren Lesbarkeit verändern in keinem Fall die Wort- bzw. Sinnwiedergabe. Da die Schreibweise von Wörtern, Namen und Bezeichnungen teils gegenüber den Originalen abweicht, empfiehlt es sich, für weitere Forschungen auch die Originaldokumente oder Urkunden zu verwenden. Bei den im Band 2 vorhandenen Urkunden handelt es sich um Abschriften aus dem Original. Es können daher Unterschiede zu den Originalen bestehen, welche jedoch den Inhalt des Dokumentes nicht ändern. Zur vorteilhafteren Handhabung der in den Originalen beigehefteten 12 Tabellen (Band 1, 2.–12. Tabelle, Band 2, 1. Tabelle) werden diese in einem separaten Mappe beigelegt.
Nachdem diese vermutlich erstmalige umfassende Erfassung der oberösterreichischen Salinengeschichte bei der Bevölkerung im 19. Jahrhundert großes Interesse fand, wurden mehrere Abschriften in Kurz- und/oder Langfassungen als Manuskripte erstellt, welche sich in verschiedenen Archiven und Museen befinden.
Die Darstellung der älteren Geschichte (Frühgeschichte, Altertum) entspricht den zu dieser Zeit (1817) zugänglichen Unterlagen und gängigen Annahmen, welche dem heutigen Forschungsstand nicht entsprechen. Die Bewertung der archäologischen und prähistorischen Funde (z.B. Mann im Salz) ist also um die heutigen Erkenntnisse zu ergänzen.
[Verfasst von Anton Dicklberger, transkribiert und ediert von Thomas Nussbaumer]
[Einzelbände auch seperat erhältlich, Band 1 hier und Band 2 hier]
Rezensionen
Traunspiegel: Erscheinungstermin der SalinengeschichteIn unserer letzten Ausgabe haben wir den Bad Ischler Thomas Nussbaumer vorgestellt, der die wichtigste Salinengeschichte von Oberösterreich in einem zweibändigen Werk herausgibt. Nun steht der Erscheinungstermin dieses Prachtbandes fest: es wird der 16. Juli sein.
Durch den großen Umfang dieses Werkes, das aus einem Geschichtsband, einem Beilagenband, einer Mappe mit alten Plänen und einer CD besteht (das Ganze ist in einem Schuber geschützt), haben sich der Druck und das Binden etwas verzögert. Aufgrund der großen Nachfragen dieser streng limitieren Salinengeschichte, kann nun der Erscheinungstermin bekannt gegeben werden: Es wird der Dienstag, 17. Juli sein. Ab diesem Tag ist das Werk in allen Salzwelten-Shops in Bad Ischl (Kaiser-Franz-Joseph-Straße), Hallstatt, Altaussee und Hallein (Dürnberg) zum Preis von 98 Euro erhältlich. Eine Präsentation ist für anfangs September geplant.
Vier Jahre Arbeit
Thomas Nussbaumer hat in vierjähriger Arbeit die wichtige Arbeit von Anton Dicklberger, auf die sich alle Historiker berufen und vor 200 Jahren in einer Handschrift verfasst wurde, in ein für alle lesbares Deutsch transkribiert. Das war eine Pionierarbeit, die in den 200 Jahren von niemanden gemacht wurde. Dazu kommt ein hochinteressanter Urkundenband, in dem viele das Salzkammergut und die Saline betreffende Urkunden abgebildet und übersetzt sind, von denen heute einige nicht mehr auffindbar sind.
Beide Bücher haben einen Umfang von über 1300 Seiten. Weiters ist eine Mappe mit historischen Karten und Plänen dabei (Grubenpläne, Stammbaum der Habsburger, Münzfunde und Schmuck aus der Römerzeit usw.). Schließlich ist das Originalwerk noch auf einer CD beigefügt, sodass sich auch Fachleute von der Richtigkeit der Übersetzung überzeugen können. Das alles ist in einem Schuber sortiert, sodass das Werk auch optisch eine große Wirkung erzielt
Wertsteigerung
Der Preis von nur 98 Euro kann nur deshalb gemacht werden, weil Thomas Nussbaumer seine vierjährige Arbeit nicht in Rechnung stellt. Wenn der Band vergriffen ist, wird es keinen Nachdruck mehr geben und somit ist sofort mit einer Wertsteigerung zu rechnen. […]
(Ankündigung im Traunspiegel Ausgabe Juli 2018, S. 13)
Alexander Savel: Die Salinengeschichte wird vorgestellt
Am Freitag, 7. September, wird um 18 Uhr im Restaurant „Soizknecht“, das sich hinter der Post im ehemaligen Sudhaus der Saline befindet (parken kann man am ehemaligen Wochenmarkt-Gelände bei der Traun), das Buch „Salinen-Geschichte Ober-Österreichs“ von Anton Dicklberger aus dem Jahre 1817, vorgestellt. Mit diesem Buch, das vom Salinen-Buchhalter Thomas Nussbaumer in mehrjähriger Arbeit von einer Handschrift in eine lesbare Druckschrift übertragen wurde, wird die größte Lücke in der Erforschung des Salzkammergutes geschlossen.
Bereits im Jahre 1820 bemängelte der Reiseschriftsteller Johann Steiner, dass dieses Werk über die Geschichte der Saline nur in einer Handschrift vorliegt: „Die Quellen, aus welchen das Geschichtliche des Kammergutes, und der Salinen, zu schöpfen ich Gelegenheit hatte, verdanke ich dem, um die Geschichte der Saline - zwar noch im Manuskript – sehr verdienten Bergmeister des Salzberges zu Ischl, Anton Dicklberger, welcher durch äußerst mühsame Aufsuchung der ältesten Urkunden, durch die Prüfung und Benützung derselben, und durch die Vereinigung zu einem vollkommenen Ganzen, der Geschichte der oberennsischen Salinen, älterer und mittlerer Zeit, der Nachwelt ein gewiss sehr schätzbares Werk hinterlässt.“
Nun, dieses Geschichtsbuch blieb 200 Jahre nur als Handschrift erhalten. Niemand hatte die Zeit oder das Wissen und das Können, dieses wichtige Werk auch in Druck herauszubringen, bis sich der pensionierte Salinenbuchhalter Thomas Nussbaumer aus Bad Ischl mehrere Jahre damit befasste und nun seine Transkription präsentieren kann.
Nicht leicht lesbar
Dass diese alte Handschrift auch in der Transkription nicht ganz leicht zu lesen ist, hat natürlich mit dem 200-jährigen Alter dieses Werkes zu tun. Eine Transkription verlangt, dass jedes Wort und jeder Satz originalgetreu wiedergegeben wird. Das ließt sich dann so: „Durch die in dem oberösterreichischen Salzkammergute von diesen zweyen, und einer dritten schon früher zur Regulirung des Waldwesens abgeschikten Kommission getroffenen Maßregeln und die von K: Maximilian darüber ausgefertigten Befehle, erhielt das oberösterreichische Salzwesen eine größere Ausdehnung, und eine neue bessere Ordnung; daher es auch für den Zweck dieser Salinen Geschichte nothwendig ist eine nach den verschiedenen Manipulationszweygen abgetheilte Übersicht der unter Kaiser Maximilian bey diesem Salzwesen geschehenen Einrichtungen zu liefern, um hieraus die Erweiterung und Verbeßerungs deßelben näher zu erkennen.“
Höchstes Lob
Thomas Nussbaumer hat für seine Arbeit schon von vielen Seiten höchstes Lob bekommen. Der Verleger Richard Pils ist stolz darauf, dass dieses Werk in seinem „Verlag Bibliothek der Provinz“ erschienen ist. Er schlug die schöne Aufmachung (2 Bände mit insgesamt 1300 Seiten und ein Kartenwerk in einem Schuber) vor, weil es sich hier nicht um irgend ein Buch, sondern um ein Standardwerk handelt.
Noch glücklicher war der langjährige Bibliothekar der Salinen-Hauptbibliothek, Gustav Loidl. Thomas Nussbaumer überreichte ihm das erste Buch und der mittlerweile 95-jährige Fachoberinspektor Loidl meinte nur: „Das ich das noch erleben darf. Thomas, damit hast Du mir eine große Freude gemacht und Dir ein Lebenswerk geschaffen!“
Nur eines wurde von den Fachleuten bisher bemängelt: Der Preis für dieses Werk ist zu niedrig. Doch Thomas Nussbaumer steht dazu: „Es wäre schön, wenn diese Bände in möglichst vielen Haushalten stehen würden. Immerhin erzählen sie über unsere Wurzeln im Salzkammergut. Eine Wertsteigerung ist schon jetzt gesichert, da es keine zweite Auflage geben wird.“ […]
(Alexander Savel, Rezension im Traunspiegel Ausgabe September 2018, S. 10 f.)