120 Jahre Wetterkoglerhaus
Eine wechselvolle Geschichte
Erika Sieder, Vroni Marx
ISBN: 978-3-99028-851-1
21,5 x 15,5 cm, 72 Seiten, zahlr. meist farb. Abb., Hardcover; Zsfassungen in dt. u. ungar. Sprache
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Kurzbeschreibung
[Hrsg. von Erika Sieder u. Vroni Marx. Mit Originaldokumenten aus den Archiven von Ludwig Fischhuber, Vroni Marx, Erika Sieder – Kulturinitiative WeXel® und ÖAV Innsbruck.]
[120 Jahre Wetterkoglerhaus 1899–2019 | 140 Jahre Ausflügler/Wetterkogler 1881–2021]
Ob im Großen oder im Kleinen, es ist immer die Initiative eines Einzelnen, welche eine Idee Realität werden lässt! Geduld und Mitstreiter finden gangbare Wege zu Umsetzung und Durchführung, wenn oft auch Jahre vergehen.
Vier Männer beschließen am 14. April 1881 im Gasthause „Zur Kettenbrücke“, sich unter ihrem Obmann Alois Axamit¹ zur alpinen humanitären Gesellschaft „Die Ausflügler“ zusammenzutun. Der einfache Name beschreibt klar ihr Ziel: Wandern und Geselligkeit.
Bald zeigt sich, dass das bergsteigerische Interesse im Vordergrund steht, und der bisherige Gesellschaftsname wird geändert. Entscheidend für die neue Namensgebung ist der Wetterkogel, ein Gipfel im Raxgebiet. Am 15. Juni 1893 werden die „Ausflügler“ offiziell in „Wetterkogler“ umbenannt, und im Jahre 1895 fällt der Beschluss, im östlichen Schneeberggebiet eine Schutzhütte zu bauen. Aufgrund „unüberwindbarer Hindernisse“ muss ein anderes Gebiet gesucht werden². Im Jahre 1898 ist mit dem Hochwechsel das „allen Ansprüchen Genügende“ gefunden, und bereits am 20. August 1899 wird die „Wetterkoglerhütte“ eingeweiht.
Im Jahre 1899 hatte der „Hüttenwart der ,Wetterkogler‘ die Hütte instand zu halten und für gemeinsame Ausflüge zu sorgen“. Im Jahre 2019 ist das „Wetterkoglerhaus“ nach Brand und Kriegsschäden (1915, resp. 1946) neu aufgebaut und immer wieder vergrößert. Heute hat die langjährige Pächterin Vroni Marx für eine seit 1930 (5.942 Personen) ums Zehnfache angestiegene Gästezahl zu sorgen. Personal für die Stille und Einsamkeit dieses Arbeitsplatzes zu finden, ist nicht einfach. Der Künstler Ferdinand Remp³, jahrzehntelang Dekorateur der „Wetterkogler-Kränzchen“ in Weigl’s „Katharinenhalle“ im „Dreher-Park“ am Tivoli, hält die Morgen- und Abendstimmung des Neubaues von 1922/23 und die prachtvollen Aussicht in Farbe fest.
Ab 1932 wirbt dieses riesige Ölgemälde in der Abfahrtshalle des Wiener Südbahnhofes und in Reproduktionen in den Bahnhöfen Wiener-Neustadt und Semmering für den Besuch des Hochwechsels. Von der „Festschrift anläßlich der 50jährigen Bestandsfeier der Gruppe Wetterkogler der Sektion Österr. Gebirgsverein des D. u. Ö. Alpenverein“ (1931) ist ein einziges Exemplar im ÖAV-Archiv (Innsbruck) erhalten.
Die Festschrift „120 Jahre Wetterkoglerhaus“ ist Ausdruck der großen Wertschätzung für die „Ausflügler“/„Wetterkogler“–Initiativen, verbunden mit der Hoffnung, dass 2021 gleichzeitig mit „140 Jahre Wetterkogler“ die Eröffnung eines Neubaus des in die Jahre gekommenen „Wetterkoglerhauses“ gefeiert werden kann!
(Erika L. Sieder und Vroni Marx im Vorwort)
¹ Alois Konrad Axamit (*25. Februar 1861 Wien, St. Ulrich Nr. 26); Josef Axamit, Ges. der F. Josef Axamit & Paul Schätz, Strohhut-Appreteur Wien VII, Lindengasse 25 später 27, resp. Stumpergasse 35. Siehe Lehmann online bis 1897.
² Ähnliches widerfuhr der Gesellschaft „D‘ Haller“, deren Hütte bei den Haller Tormäuern stehen sollte. Seit über 100 Jahren steht das „Hallerhaus“ am Fuße der „Steinernen Stiege“ am Niederwechsel.
³ Ferdinand Remp (1870–1945) – Bühnenbild- und Landschaftsmaler, „Wetterkogler“-Hüttenwart (1914–1919), Ausflugleiter/Führerobmann (1916), Obmann (1922–1929).
Rezensionen
Gregor Auenhammer: Alpen(ver)glühenIn den letzten 120 Jahren sind in den Alpen die Durchschnittstemperaturen um mehr als zwei Grad Celsius angestiegen. Weitere zwei Grad Erwärmung sagen Experten für die nächsten 30 Jahre voraus. […] Mit einem im Gegensatz zum gesamten Gebirgsmassiv winzigen Detail beschäftigten sich Erika Sieder und Vroni Marx. Sie dokumentierten die Geschichte des Wetterkoglerhauses, das eine der ältesten Berghütten in den Alpen ist. In dem fein komponierten Band zeigen sie die wechselhafte Geschichte des Alpinismus. In ihrer außergewöhnlichen Dichte wird ihre Erzählung zum Symbol für Gesellschaft, Politik und Verantwortung.
(Gregor Auenhammer, Rezension im Standard-Album vom 4. August 2020, S. A6)
Weitere Bücher des Autor*s im Verlag:
Bürger – Bauer – Edelmann
Das Hungerloch [1]: Ein Blick auf Küche und Kultur in Mariensee und St. Peter am Wechsel
Das Hungerloch [2]: Rezepte und Rezepturen aus Mariensee und St. Peter am Wechsel
Das Hungerloch [CD]: Leichhiatliadln
Schwaigen-Reigen Echo
… Tout Vienne!