Kurzenbach
Flachland-Saga
Wolfgang Kühn
ISBN: 978-3-99126-006-6
19×12 cm, 228 Seiten, Hardcover
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Kurzbeschreibung
„Kurzenbach“ möchte ein Stück satirischer Heimatroman sein, möchte den Begriff „Heimat“ in Richtung „Vertrautes & Angeborenes“ deuten. Fremdes wird argwöhnisch beäugt, weil es die gewohnte Ordnung und das angestammte Gefüge durcheinanderbringt und sei es nur durch den Zuzug einer Künstlerin aus einem anderen Bundesland in ein kleines Dorf wie Kurzenbach. Fremdes birgt für viele auch immer die Gefahr, dass alteingesessene Spielregeln plötzlich neu aufgestellt werden müssen. Der Roman ist reine Fiktion, alle handelnden Personen sind frei erfunden und doch mag man vermeinen, der einen oder anderen schon irgendwo einmal begegnet zu sein.
Die Absolute der Bürgermeisterpartei scheint gehörig zu wackeln, ein Pakt mit seinem freiheitlichen Anglerfreund Rudi Wasitzky scheint die einzige mögliche Option, umso mehr, als Lambert Zuser eines Tages unerwarteten Besuch erhält. Ein gewisser Miroslav Antic der geheimnisvollen „Market Center Group“ möchte in Kurzenbach ein Einkaufszentrum errichten, der Bürgermeister möge ihm doch ein brachliegendes Grundstück am Fluss in Bauland umwidmen. Das wäre die einzige Möglichkeit, die wirtschaftliche Talfahrt zu stoppen und seine Wiederwahl als Bürgermeister zu garantieren …
Unstimmigkeiten mit seiner Frau Hannelore und seiner Schwiegermutter Eleonore, die seit dem Tod ihres Mannes, des früheren Bürgermeisters von Kurzenbach, im Haus von Lambert Zuser wohnt, sowie den erwachsenen Kindern Susanne und Herbert halten den Bürgermeister auch privat auf Trab. Und zu allem Überdruss wird Kurzenbach auch noch von einer Biberplage heimgesucht, ein Umstand, der den Ort in Biberfreunde und Bibergegner spaltet und zu einem heiklen Wahlkampfthema zu werden droht …
[LITERADIO: Gespräch mit dem Autor Wolfgang Kühn, Literaturscout, Kulturvermittler, Herausgeber und Autor. Mitbegründer des Festivals „Literatur & Wein“, der Septemberlese Langenlois und der Literaturzeitschrift „DUM – Das Ultimative Magazin“ (1992). Anlass des Gespräches ist das 30 Jahre Jubiläum der Literaturzeitschrift DUM sowie sein im Dezember 2021 erschienener Roman „Kurzenbach“ (Bibliothek der Provinz)]
Aufzeichnung der Lesung „Drei Pils bitte!“ vom 1. April 2022 in Langenlois, Niederösterreich, Teil 2: Wolfgang Kühn „Kurzenbach“ (von literadio, Sendereihe litnoe – Literatur aus Niederösterreich, Erstausstrahlung: 04.04.2022, Redakteur: Christian Berger)
Rezensionen
Katrin Schinewitz: Das Landleben schreibt seine eigenen GeschichtenWahl-Waldviertler Wolfgang Kühn präsentiert seinen Debüt-Roman „Kurzenbach“ […]
Wenn man über 40 Jahre in einer ländlichen Region wohnt, dann erlebt man so einige erzählenswerte Dinge. Dieser Ansicht ist zumindest Mundartpoet und Autor Wolfgang Kühn, der in seinem Roman „Kurzenbach“ die Geschichte einer kleinen Weinbaugemeinde erzählt.
Die Flachlandsaga ist gerade im Regionalverlag „Bibliothek der Provinz“ erschienen. In der Geschichte dreht sich alles um Lambert Zuser, der mit 25 Jahren Amtszeit der am längsten amtierende Bürgermeister des Bundeslandes werden möchte. Allerdings scheint sein Traum durch politische Mitstreiter, parteiinterne Unstimmigkeiten, familiäre Probleme und zuletzt noch eine aufgetauchte Biberplage ins Wanken zu geraten. Dank einer zugezogenen Künstlerin und einem ausländischen Investor gibt es jedoch Hoffnung für den Protagonisten.
„Frei“ erfunden
Die Romanfiguren und auch die Schauplätze seien zwar allesamt erfunden, aber „dass sich vielleicht manche Episoden in der einen oder anderen Form tatsächlich ereignet haben“, streitet der Autor nicht ab. „Der Roman ist gedanklich im oberen Kamptal angesiedelt“, erzählt der geborene Badner, der zurzeit in Zöbing bei Langenlois wohnt. In der fiktiven Gemeinde „Kurzenbach“ spielt das Thema Weinbau daher ebenso eine große Rolle wie in der Heimatregion des Autors.
Mundarttexte
Wolfgang Kühn, der bereits seit 1975 im Waldviertel lebt, ist zuletzt vor allem mit seinen Mundarttexten und seinen Anthologien zu den niederösterreichischen Vierteln aufgefallen. Bis jetzt hat er sich hauptsächlich an kurzen Texten versucht. Nun wagte er sich mit „Kurzenbach“ auch an seinen ersten Roman. Kühn ist ein literarischer Allrounder. Er ist Mitbegründer des „ultimativen Magazins“ (DUM) und des internationalen Kulturfestivals „Literatur & Wein“ in Langenlois. Mit seiner Band „Zur Wachauerin“ hat er bereits um die 200 Konzerte im In- und Ausland gespielt. […]
(Katrin Schinewitz, Rezension im Kurier online veröffentlicht am 28. Oktober 2021)
https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/krems/das-landleben-schreibt-seine-eigenen-geschichten/401785895
Doris Necker: [Rezension]
[…] Zu einer Zeit, in der die Politik noch nicht Chat-verseucht ist, werden „Geschäfte“ gerne im Wirtshaus besprochen, sofern es solche noch gibt.
Lambert Zuser, Langzeitbürgermeister der kleinen Weinbaugemeinde Kurzenbach möchte mit fünfundzwanzig Jahren Amtszeit der am längsten dienende Amtsinhaber seines Bundeslandes werden. Die wirtschaftliche Talfahrt des Ortes, die daraus Kapital schlagende poltische Konkurrenz, parteiinterne Querelen, dazu familiäre Turbulenzen und nicht zuletzt eine unerwartet aufgetauchte Biberplage rücken das Ansinnen des Bürgermeisters in weite Ferne.
Doch plötzlich tauchen mit einer aus Salzburg zugezogenen Künstlerin und einem ausländischen Investor vereinzelt Silberstreife am Horizont auf … […]
(Doris Necker, Rezension in den Bezirksblättern Krems, online veröffentlicht am 12. November 2021)
https://www.meinbezirk.at/event/krems/c-literatur-buch/wolfgang-kuehn-liest-aus-seinem-buch-kurzenbach_e757174
Niederösterreicherin: [Rezension]
Der Mundartpoet und Musiker Wolfgang Kühn legt mit der Flachlandsage [sic], angesiedelt im Wald- und Mostviertel, seinen ersten Roman vor, der das Leben und die Menschen am Land augenzwinkernd porträtiert. Ein satirischer Heimatroman, in dem Fremdes argwöhnisch beäugt wird, sei es auch nur durch den Zuzug einer Künstlerin aus einem anderen Bundesland. Der Roman ist reine Fiktion, alle handelnden Personen sind frei erfunden und doch mag man meinen, der einen oder anderen schon irgendwo einmal begegnet zu sein.
(Rezension erschienen im Magazin Niederösterreicherin, 8. Jg., Nr.10, Dezember 2021/Jänner 2022, S. 128)
Gertrude Schopf: „Menschen hier ticken anders als in der Stadt“
Wolfgang Kühn, freischaffender Autor, Musiker, Herausgeber und Veranstalter, hat seinen ersten Roman geschrieben.
„Ich wollte das Leben am Land und die Menschen porträtieren“, sagt Wolfgang Kühn über seinen ersten Roman „Kurzenbach“, den er vor Kurzem herausgebracht hat. Zum Inhalt: Ein Bürgermeister in einem kleinen Dorf will wiedergewählt werden, muss sich aber mit allerlei Problemen (Unstimmigkeiten in der Familie, einer Biberplage, Bauland-Umwidmungen …) herumschlagen. Es ist eine Art „satirischer Heimatroman“ geworden, aber „alles erfunden, auch wenn gewisse Dinge vielleicht tatsächlich mal irgendwo passiert sein können“, sind es Übertreibung und Überspitzung, die Kühn als sprachliche Mittel einsetzt.
Die kennt man schon von seinen bisherigen Publikationen: Fünf Dialektbände (einer davon gemeinsam mit Andreas Nastl) mit pointierten Kurztexten stammen aus seiner Feder. Sieben Anthologien hat er für das Land NÖ herausgegeben, weiters gibt es ein Hörbuch und natürlich seine musikalischen „Kunststückln“, die er in der Formation „Zur Wachauerin“ und mit der Sängerin und Komponistin Irmie Vesselsky auslebt.
Fad wird dem „Kühni“ jedenfalls nicht – neben dem Schreiben und (in Nicht-Corona-Zeiten) vielen Auftritten arbeitet der 56-Jährige als Kulturvermittler und -veranstalter. Er hat unter anderem das Festival „Literatur & Wein“ mitbegründet, gibt seit fast 30 Jahren die Literaturzeitschrift „DUM – Das Ultimative Magazin“ heraus, kuratiert „Literatur im Kino“ und die „Septemberlese“ in Langenlois. Er war Mitbegründer und Mitarbeiter des Unabhängigen Literaturhauses NÖ in Krems und wurde für seine Arbeit mehrmals ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er das Hans-Weigel-Literaturstipendium des Landes NÖ.
Der überzeugte Alltagsradler lebt gerne am Land (der gebürtige Badener kam 1975 mit seiner Familie nach Langenlois, wohnt seit 2012 in Zöbing), wo er sich – unter anderem in seinem Hausweingarten – Nachdenkpausen gönnt: „Ich finde, dass das Leben am Land immer noch eine Spur gemächlicher abläuft, die Uhren, wie man so schön sagt, anders laufen und die Menschen anders ticken als in der Stadt.“
(Gertrude Schopf, Rezension in der NÖN Ausgabe Krems Woche 48/21 vom 1. Dezember 2021, S. 30)
https://www.noen.at/krems/zoebing-buch-neuerscheinung-menschen-hier-ticken-anders-als-in-der-stadt-zoebing-buchveroeffentlichung-wolfgang-kuehn-print-303682204
Advent-Krone: Fiktion mit Realität
„Kurzenbach“ möchte ein Stück satirischer Heimatroman sein, möchte den Begriff „Heimat'' in Richtung „Vertrautes & Angeborenes“ deuten. Fremdes wird argwöhnisch beäugt, weil es die gewohnte Ordnung und das angestammte Gefüge durcheinanderbringt und sei es nur durch den Zuzug einer Künstlerin aus einem anderen Bundesland in ein kleines Dorf wie Kurzenbach. Fremdes birgt für viele auch immer die Gefahr, dass alteingesessene Spielregeln plötzlich neu aufgestellt werden müssen. Der Roman ist reine Fiktion, alle handelnden Personen sind frei erfunden und doch mag man vermeinen, der einen oder anderen schon irgendwo einmal begegnet zu sein. Autor des kurzweiligen Werkes ist Wolfgang Kühn.
(Rezension in der Adventkrone Ausgabe Wein- & Waldviertel vom 19. November 2021, S. 30)
Markus Köhle: Biberburger in Kürzenbach
Wir befinden uns im Jahr 2018. Die Kurz ist ein Bach, Kurzenbach der fiktive Ort des Geschehens. Kurzenbach liegt inmitten der besten niederösterreichischen Weinanbauregion. Das Wetter spielt verrückt. Im Frühling will der Winter nicht aufhören, im Herbst ist noch Sommer. Kurzenbach ist bekannt für seinen Wein, ein 2000 Einwohner-Dorf am absteigenden Ast. Denn es fehlt an Gastronomie und Beschäftigungsmöglichkeiten. Daran hat auch der Langzeit-Bürgermeister Schuld, der ist die Hauptfigur des Romans: Lambert Zuser.
Lambert Zuser (1,75 m, 115 kg) hat einen „Heurigenkranz“ am Kopf, ist an sich ein Sturkopf, aber auch Leiter der Straßenmeisterei. Er hat einen Bierbauch und eine Aversion gegen weiße Hemden und den „Strick“. Denn das sind Zeichen für das Offizielle. Lambert ist im Mostviertel aufgewachsen und die Liebe hat ihn nach Kurzenbach gebracht. Zuser hat die größten Feinde im eigenen Haus (die 88jährige Schwiegermutter), in der Partei (den populären Dorfarzt, der sich mit Namenspartei abspaltet) und in der Familie (Tochter Susanne, die an der BOKU studiert, für die Grünen kandidiert und die Initiative Pro-Biber gründet). Gern mag Lambert eigentlich nur Essen, Trinken und Angeln (mit seinem blauen Freund). Dort wird dann auch der erste Biber gesichtet. Der Biber hat Sprengkraft. Der Biber mobilisiert die Dorfmasse und treibt den Spalt sogar in die Familie. Dem Biber sei Dank kommt Bewegung in das ganze Dorf. Es gibt eine Bürgerversammlung zum Biber-Problem, es gibt auch andere Probleme in Kurzenbach. Aber ein geheimnisvoller Business-Manager taucht auf und verspricht, für alles eine Lösung zu haben.
Im ersten Teil der Flachland-Saga tauchen wir ein in den Bürgermeister-Alltag (Umwidmungen, Heurigenkalenderpflege, Gackerlsackerl). Wir lernen Zuser kennen, es wird mit Rückblenden gearbeitet und eine schön verschränkte Geschichte aufgebaut, die diversen Fäden ausgelegt. Alles dreht sich immer ums Wiedergewähltwerden. Dafür ist dem Bürgermeister (seit 22 Jahren) alles recht. Dafür verbiegt er sich, so gut er kann. Die nächsten Wahlen stehen im Herbst an. Er wahlkämpft und umgarnt die potenziellen Wählerinnen und Wähler. Er hat sie drauf, die diversen Redeweisen: mal des Volkes Ton (bei der Eröffnung des Wiesenfestes), mal die Lokalpolitiker-Rhetorik (bei der Bürgerversammlung), mal niederösterreichisches Hochdeutsch (beim Fotoshooting mit der Landeshauptfrau – grandiose Würdigung des NÖ-typischen Fotorituals) und wenn es sein muss, wird Zuser zum „Häferl“ (Choleriker; bewährtes NÖ-Register). Diverse Reden nehmen ohnehin einen großen Platz ein: Eröffnung einer Vernissage, Baustellen-Spatenstich, Enthüllung einer Skulptur, Präsentation von Weinen, immer hat wer was zu sagen, mitunter ist es ermüdend. Die Landeshauptfrau weiß ein Lied davon zu singen. Die kotzt dieses ständige Touren durch die Provinz mächtig an, aber Niederösterreich speist sich halt auch durch die Macht der kleinen Orte in der Provinz. Das weiß sie, deshalb zieht sie ihre Mission durch. „In diesen Momenten hasste die Landeshauptfrau ihren Job am meisten. […] Die Menschen waren ja am glücklichsten, wenn sie angelogen wurden.“ (S. 199)
Wolfgang Kühn beschreibt diese Menschen. Kurzenbach ist im Grunde also eine tieftraurige Dorfmilieustudie. Aber erzähl- und detailfreudig dargeboten, mit Rückblicken in die 1960er, 70er, 80er Jahre und Einblicke in den Kommunalpolitikalltag. Man gibt sich feucht-fröhlich bis zum Umfallen bzw. bis zu den nächsten Wahlen und dann erst recht. Alle sind verstrickt, alle sind verbandelt, alle sind dem Versumpfen nicht abgeneigt.
Im Roman Kurzenbach wird eine auf Missgunst und den persönlichen Vorteil basierende Gesellschaft gezeichnet. Mal in feinen Strichen, mal lieblich aquarelliert, mal ordentlich aufgetragen in Öl. Neues hat nur eine Chance, wenn es für den eigenen Vorteil genutzt werden kann. Die einen haben politische Interessen, den anderen geht es nur ums Saufen, dem Dorfarzt geht es um Frauen, dem Bäcker und dem Winzer ums Um- und Ausbauen. Die eine will nur an- und groß rauskommen (die Töpferin), wieder andere schimpfen ihr Leben lang (die Schwiegermutter und die alte Huber). Von wegen Dorfgemeinschaft! Menschenfreunde gibt es in Kurzenbach keine, wirklichen Zusammenhalt auch nicht. Der Erzähler hält sich raus und zurück, er breitet aus und lässt uns hineinblicken. Das Geschilderte ist vermutlich mehr wirklicher Spiegel als Zerrspiegel, vermutlich mehr konkretes Abbild als abstraktes Bild einer exemplarischen, gegenwärtigen Dorfgemeinschaft in Niederösterreich. Aber es ist auf jeden Fall ein stimmiges Bild. Man gewinnt die Figuren trotz ihrer Schwächen lieb. Aber man wünschte diesem Kurzenbach wirklich ein Ibiza.
(Markus Köhle, Rezension am Website des Literaturhaus Wien online veröffentlicht am 10. Februar 2022)
https://www.literaturhaus-wien.at/review/kurzenbach/
Manfred Kellner: Schreiben in der Hängematte
Besuch bei Wolfgang Kühn
Das ist augenblicklich eine ereignisreiche Zeit für den Langenloiser Wolfgang Kühn: Die Literaturzeitschrift DUM („Das Ultimative Magazin“), die er mitgegründet hat und seit 1992 herausgibt, konnte auf ihr dreißigjähriges Bestehen zurückblicken – und zugleich erschien jetzt ihre hundertste Ausgabe. Darüber hat Autor, Herausgeber, Musiker, Kulturvermittler und Veranstalter Kühn im vergangenen Jahr mit „Kurzenbach“ seinen ersten Roman vollendet und jetzt gerade veröffentlicht. Momentan werden Lesungen geplant, um die Verbreitung dieses Buches zu fördern. Eine der ersten Veranstaltungen dieser Art findet – Achtung: kein Aprilscherz! – am 1. April 2022 im Langenloiser Arkadensaal statt: Eine Langenloiserin und zwei Langenloiser lesen aus ihren neusten Werken: Senta Baumgartner, Wolfgang Kühn und Andreas Nastl. Harald Haslinger begleitet und umrahmt diese Lesungen musikalisch. […]
Der Autor schreibt im Liegen
Wer sich nun den Autor sitzend am Schreibtisch vorstellt, mit Blick ins Kamptal bei Zöbing, den Rieslingberg Heiligenstein im Rücken, Kapitel um Kapitel ins Notebook hinein erfindend, der malt sich ein falsches Bild. Kamptal und Heiligenstein stimmen wohl noch, doch Kühn schreibt am liebsten bequem in seiner Hängematte liegend, sanft geschaukelt vermutlich von den sich entwickelnden Texten. Gut drei Stunden lang an jedem Vormittag entstand so über Monate nach und nach „Kurzenbach“ – wobei auch eine längere Schreibblockade überwunden werden musste, die sich schließlich in der Entspannung eines Urlaubs löste. In der kühleren Jahreszeit hängt die literaturfreundliche Hängematte im Arbeitszimmer von Wolfgang Kühn, im Sommer aber im Garten oberhalb des Hauses, an Fuße des Heiligensteins und ja, mit Blick ins Kamptal. […]
(Manfred Kellner, Rezension in den Bezirksblättern Krems, online veröffentlicht am 15. Februar 2022)
https://www.meinbezirk.at/krems/c-leute/schreiben-in-der-haengematte_a5159236
BS: [Rezension]
Lambert Zuser ist Bürgermeister von Kurzenbach, einer kleinen niederösterreichischen Gemeinde am Flüsschen Kurz. Bei den kommenden Gemeinderatswahlen will er es noch einmal wissen und mit der Wiederwahl zum längstdienenden Bürgermeister Niederösterreichs aufsteigen. Doch eine Biberplage, das Antreten der eigenen Tochter für die Grünen, der politische Gegner und eheliche Unstimmigkeiten machen ihm das Leben schwer. Da sitzt er doch lieber mit seinem Freund, dem Vizebürgermeister und FPÖ-Mandatar Rudi, an der Kurz und angelt. Bis ein Investor und eine zugezogene Künstlerin Schwung ins müde Wahlgetriebe bringen …
Trefflich lakonisch erzählt, brauchen all die vertrauten Szenen regionaler Politik keine satirische Überhöhung, vieles ist per se ein Witz. Lohnenswert!
(BS, Rezension in KUNSTStoff. Magazin der Kulturvernetzung Niederösterreich Ausg. Nr. 37 / März 2022, S. 24 f.)
Anna Lemberger: [Rezension]
Lambert Zuser, seines Zeichens Bürgermeister einer kleiner Gemeinde in Niederösterreich, oder besser ausgedrückt – Lambert, die regionale Gottheit im bürgermeisterlichen Olymp des Weinviertels, hat zwar die besten Jahre schon hinter sich, fühlt sich aber immer noch „als toller Hecht“.
Er ist schon länger als 20 Jahre Bürgermeister der Gemeinde Kurzenbach und möchte noch einmal kandidieren, denn er hat ein Ziel: Er möchte der längst dienende Bürgermeister von Niederösterreich werden. Sein ernst zu nehmender Gegenkandidat, der Gemeindearzt des Dorfes, hat sich selber eliminiert – er ließ sich nach einem feucht fröhlichen Abend beim Lenken seines Fahrzeuges ertappen. Wer ihn verraten hat, konnte leider nicht geklärt werden.
So kurz vor den Wahlen gibt sich Lambert Zuser natürlich sehr bürgerfreundlich. Wenn da nur nicht das „kleine“ Biberproblem wäre – genau da kommt der Lambert’sche Nachwuchs in die Quere. Seine Tochter hält nichts vom Abknallen der Biber und gründet gegen die Interessen des Vaters den „Verein der Biberfreunde“. Außerdem will sie auch noch mit dem Grünen in den Gemeinderat einziehen. Es herrscht Eiszeit zwischen den beiden.
Aufgrund seiner „Bürgernähe“ muss Zuser natürlich auch Kunstobjekte, wie die Wajgl’sche Skulptur am Hauptplatzplatz, fördern und die „Zugroastn“ in seine Gemeinde einbürgern. Was macht man(n) nicht alles, um seine Kreuzerl zu bekommen.
Außerdem liegt die Gastronomie in Kurzenbach ziemlich darnieder – und auch das könnte ein Stolperstein bei seiner Wiederwahl sein. Deshalb muss ein Einkaufszentrum her, denn so eines gibt es im gesamten Kurzenbachtal noch nicht – und die Verhandlungen sind schon weit fortgeschritten.
Die „absolute Mehrheit“ für seine Projekte holt sich Bürgermeister Zuser beim gemeinsamen Fischen mit dem FPÖ Gemeinderat Rudi Wasitzky. Die wirkliche Gemeindepolitik findet an der Kurz beim Angeln statt.
Aber nicht jeder ist mit der Zuser’schen Politik einverstanden.
Deshalb kommt es bei der feierlichen Einweihung der Wajgl’schen Weltkugel, unter Beteiligung der Niederösterreichischen Landeshauptfrau, zu einem unvorhergesehenen Zwischenfall.
Danach ist nichts mehr so wie vorher.
Eine kurzweilige, gut lesbare und bitterböse Heimatsatire. Auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt, ist es gut vorstellbar, dass Ähnlichkeiten mit tatsächlich lebenden Funktionären in den Gemeindestuben erkennbar sind.
Ein absolut gelungenes und grandioses Buch.
(Anna Lemberger, Rezension für Dorfzeitung.com, online veröffentlicht am 30. April 2022)
https://dorfzeitung.com/archive/91198
Margarita Puntigam Kinstner: Warum man im schönen Kurzenbach zwar nicht durstig, aber hungrig bleibt …
Ist man in Kurzenbach hungrig, muss man sich mit Toast Hawaii im Sportbuffet Trixi oder einer Mehlspeis im Café Weber begnügen … Der Wein hingegen ist ein Traum!
Lambert Zuser ist seit 25 Jahren Bürgermeister von Kurzenbach, einem kleinen, verschlafenen Ort, in dem man stolz auf seinen Wein ist. Aber was hat man schon vom Stolz, wenn die Tourist*innen ausbleiben, weil die Gastronomie fehlt und die Jungen fortziehen?
Deswegen kommt es Zuser nur gelegen, als – knapp vor der Wahl – plötzlich alle etwas von ihm wollen. Zuerst bittet ihn der Jungwinzer Hammerer, den Außenbereich seiner Buschenschank vergrößern zu dürfen, und dann hat auch noch die aus Salzburg zugezogene Künstlerin Anna-Lena Wajgl eine Idee: Sie möchte ihre moderne Skulptur „Per aspera ad astra“ am Hauptplatz aufstellen …
Normalerweise schätzt Zuser Veränderungen ja nicht. Aber er weiß: Wenn er den Rekord brechen und am längsten amtierender Bürgermeister von Kurzenbach werden will – und das will er unbedingt! – dann muss er sich anstrengen. Vor allem jetzt, da die Absolute wackelt, denn der Weber, der sein Café (inklusive Fremdenzimmer!) ausbauen möchte, kandidiert für die Roten, Gemeindearzt Czulak (Zusers ehemaliger Kontrahent) hat jetzt eine eigene Liste gegründet und seine, Lamberts, eigene Tochter (dieses undankbare Balg!) ist plötzlich Spitzenkandidatin der Grünen und macht sich für den Schutz der Biber, die in Kurzenbach zu einer echten Plage geworden sind, stark.
Als schließlich ein gewisser Miroslav Antic von der geheimnisvollen „Market Center Group“ auf der Bildfläche erscheint und Zuser bittet, das brach liegende Grundstück, auf dem jedes Jahr das Wiesenfest stattfindet, in Bauland umzuwidmen, um in Kurzenbach ein Einkaufszentrum zu errichten (ganz nach dem Motto: „FAHR NICHT FORT, KAUF IM ORT!“), wittert der Bürgermeister seine Chance. Damit seine Pläne am Wahltag aufgehen, muss er jedoch noch seinen Anglerfreund Rudi Wasitzky um Unterstützung bitten …
Heimat-und-Politik-Satiren leiden bekanntlich allzuoft unter dem Schenkelklopfer-Syndrom. Nicht so „Kurzenbach“ – was vor allem daran liegt, dass Kühn seine Figuren ernst nimmt und in keinem Moment (selbst in ihrem peinlichsten nicht) vorführt.
»Rudi Wasitzky galt als gemäßigter Freiheitlicher, einer vom alten Schlag. Zum Zweiten Weltkrieg äußerte er sich nicht, gelegentlich, nach ein paar Spritzweinen, erzählte er harmlose Judenwitze, wie er gerne betonte, aber mit den Burschenschaften hatte er nichts am Hut«, heißt es etwa über Zusers Anglerfreund. Kühn hätte den Freiheitlichen diesen Witz auch direkt erzählen lassen können. Dass er es nicht tut, macht dieses Buch so fein.
Und Lambrecht Zuser selbst? Den hat man am Ende sogar irgendwie lieb. Kühn zeigt uns den amtierenden Bürgermeister nämlich nicht nur als zu dicken, cholerischen Politiker, der die Zügel nicht aus der Hand geben möchte, sondern auch als schüchternen Bub aus dem Mostviertel, der es später seinen Schwiegereltern nie recht machen wird.
Es sind die knappen Ausflüge in die nahe und fernere Vergangenheit, in Zusers Kindheit, aber auch an den Beginn der Biberplage, die dem Roman Tiefgang verleihen. Denn sie lassen erahnen: Nicht nur jede Medaille, auch jeder Mensch hat zwei Seiten – auch wenn wir manchmal nur eine von ihnen sehen möchten.
Schlussendlich schafft Kühn es, dass wir Lesende nicht nur Zusers Motive nachvollziehen können, sondern selbst den Ärger der niederösterreichische Landeshauptfrau, die mit ihren Bürgermeisterkandidaten ganz schön zu kämpfen hat.
Fazit: Kurzenbach ist eine gelungene Heimatroman-Satire, die zwar so manche Lachträne hochsteigen lässt, jedoch an keiner Stelle plump wirkt. Klischees werden erfüllt, so wie sie das Leben erfüllt, jedoch nicht überstrapaziert.
Vor allem jene, die selbst in kleinen Gemeinden wohnen, werden vieles wiederkennen und ihren besonderen Spaß mit dem Roman haben. Und den 100%-Wiener*innen sei an dieser Stelle gesagt: Es gibt sie wirklich, diese Kurzenbachs. O ja, und wie es sie gibt!
Ein besonderes Zuckerl, das dieses Buch bietet: Die Menschen reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, nämlich im Dialekt!
(Rezension: MPK, online veröffentlicht am Website der Ö.D.A. – Österreichische Dialektautor*innen und -archive, Mai 2022)
https://www.oeda.at/post/kurzenbach
Ulla Müller: Eine Art Heimatroman, aber ganz weit weg von Kitsch
Der Anfang: So ein Spiegel hat schon seine guten Seiten, dachte Lambert Zuber und betrachtete seinen behaarten Oberkörper. Natürlich war das, was sich ihm da entgegen reckte, vor zwanzig Jahren noch wesentlich unwiderstehlicher, aber für einen 57-jährigen war er immer noch ungemein attraktiv. Kein Fältchen konnte er an sich erkennen, aber das konnte natürlich daran liegen, dass die Gesichtshaut durch seinen stattlichen, von Hektolitern an Bier geformten Bauch derart nach unten gezogen und gestrafft wurde, dass da gar keine Faltenbildung möglich war, aber, so sagte er sich, es gibt auch verrunzelte Korpulente und zu denen zählte er zum Glück nicht.
Worum geht’s? Lambert Zuser ist stockkonservativer Bürgermeister des kleinen Ortes Kurzenbach, einem österreichischen Weinbauort mit knapp 2000 Menschen. Wirtschaftlich brummt es nicht mal ansatzweise und da ist der gute Lambert in Zugzwang. Weil auch bald Wahlen sind. Was kann er machen, damit nicht immer mehr Junge wegziehen? Damit er wiedergewählt wird? Es kommen ins Spiel: seine Tochter, die als Spitzenkandidatin der Grünen antritt, seine malende und gelangweilte Gattin, eine zugezogene Künstlerin, ein intriganter Weinbauer, Biber, die die einen stören, die die anderen aber schützen wollen, ein dubioser Manager, der ein Rieseneinkaufszentrum ansiedeln will, ein gschaftlhuberischer ehrgeiziger Kaffeehausbesitzer, ach, ich krieg die gar nicht alle zusammen, es ist auf jeden Fall personell echt was geboten.
Absolut lesenswert, weil? Weil es das Dorfleben so authentisch spiegelt. Genau so ist es doch: Jeder kennt jeden, wenn man was braucht, wird der Bürgermeister angesprochen, vielleicht wird manchmal auch ein bisschen gemauschelt, aber natürlich rein freundschaftlich, Beziehungen helfen, jeder redet über jeden, jeder beobachtet jeden, das Gemeinschaftsgefühl ist ein Segen und manchmal ein Fluch. Dorfleben at its best.
Gut, es ist irgendwie nichts wirklich passiert und alles plätscherte so vor sich hin, aber es war kurzweilig und heiter. Ist ja nicht das Schlechteste. War irgendwie, als wären in diesem Kurzenbach überall Überwachungskameras installiert und ich wär in einem Zimmer gesessen und hätt von da aus die Sache auf vielen Monitoren beobachtet. Hat was. Und ich hab ein neues Wort gelernt für langweilen: fadisiert. Und jetzt hoff ich sehr, dass ich Sie nicht fadisiert hab. Das wär mir sehr unangenehm.
(Ulla Müller, Radio BAYERN 1-Buchtipp vom 30. September 2022)
https://www.br.de/radio/bayern1/buchtipps-170~_image-5_-9c6161500b35e0212ab78451135c1de70c63511f.html
Agnes Wagner: [Rezension]
Der Wahl-Waldviertler Wolfgang Kühn, freier Musiker und Autor, ja sogar „Mundartpoet“ der nach eigenen Angaben seit langem schreibt, „meistens aber nur, wenn Zeit ist“ legt mit seinem Polit-Roman Kurzenbach ein Werk vor, das in treffender Weise das Leben am Lande beschreibt. Der kleine Weinbauort Kurzenbach hat seinen Namen von der Kurz (nur ein Schelm würde an den ehemaligen Bundeskanzler gleichen Namens denken), einem kleinen Fluss, der für die Hauptfigur, den schon seit langem amtierenden ÖVP-Bürgermeister Lambert Zuser, als Naherholungsgebiet gilt, frönt er doch hier mit seinem Konkurrenten im Gemeinderat und besten Freund, Rudi Wasitzky, dem Vorsitzenden der Freiheitlichen, dem Angelvergnügen. So sitzen sie einträchtig auf mitgebrachten Campingsesseln an der Kurzbiegung, schauen dem Wasser der Kurz beim Fließen zu und angeln. Nebenbei werden noch Pakte geschmiedet oder Gemeindepolitik besprochen, so quasi im „Vorbeiziehen“.
Die Aufbereitung der Geschichte erinnert mich stark an mein eigenes Aufwachsen in einer kleinen Waldviertler Stadt, und dass der Gemeindesekretär den Namen meines Vaters trägt, macht die Handlung noch sympathischer: Franz Wagner. Es kommt mir sehr bekannt vor, dass der Vorgänger von Lambert Zuser als Bürgermeister, nämlich sein Schwiegervater, gleichzeitig auch Hauptschuldirektor war. Das war auch in meiner Heimatstadt so, und bei meinem Onkel im oberen Waldviertel war das ebenso der Fall.
Auch das Thema der „bösen Schwiegermutter“ kommt vor in Gestalt von Eleonore Reinsberger, einer passionierten ehemaligen Lehrerin für Deutsch und Geschichte. Sie lehnt ihren Schwiegersohn aufgrund dreierlei Dinge ab: wegen der einfachen Herkunft, wegen der „ungehobelten Umgangsformen“ und wegen der „ungeschliffenen Sprache“, und das hätte sich ihr Lörchen nicht verdient, die Ehefrau und Künstlerin Hannelore Reinsberger-Zuser. Allerdings kümmert sich Oma Reinsberger sehr um den Enkelsohn Herbert, der wegen seiner Brillen von allen als „Puck“ (nach einer Figur aus Biene Maya) verspottet wird und so nicht zum Muttersöhnchen sondern zum Omasöhnchen wurde. Er ist im benachbarten Wegendorf Volksschullehrer.
Tochter Susanne Zuser ist sozusagen das „schwarze Schaf“ der Familie, obwohl sie rote Haare trägt. Sie studiert an der BOKU und geht in direkte Konfrontation mit ihrem Vater in politischen Dingen, nämlich in der Biberfrage. Nach der Sichung eines Bibers engagiert sie sich in der Initiative Pro-Biber, was ihr die Reaktion des Vaters mit „depates Rotzmensch“ einbringt. Schließlich kommt sie als erste Grüne in den Gemeinderat von Kurzenbach.
Ein weiterer Schwerpunkt ist Kunst im öffentlichen Raum. Bürgermeistersgattin Hannelore organisiert eine Vernissage ihrer Bilder im Café von Kurzenbach, und eine zugezogene Salzburger Künstlerin, Anna-Lena Wajgl, schafft es, dass ihr Kunstwerk „Per aspera ad astra“, eine 2 Meter hohe Tonskulptur mit Metallverstrebungen, am Hauptplatz aufgestellt wird, im Beisein der Landeshauptfrau.
Und das führt uns gleich zum Hauptschwerpunkt des Buches: der Politik! Schon die Haarpracht des Lambert Zuser erinnert an den Haarkranz eines ehemaligen Landeshauptmanns. Zuser ist seit 22 Jahren im Amt und will der längstdienende Bürgermeister des Landes werden. In Vorbereitung auf die kommende Wahl wird über die Umwandlung von Grünland in Bauland verhandelt, einerseits für den Ausbau des Hammererheurigen (schon der Vater von Wolfram Hammerer versuchte alles mit Geld und Beziehungen zu erreichen), andererseits für den Bau eines neuen Einkaufszentrums. Und dann wird ausführlich geschildert, wie in der Partei Wahlen vorbereitet werden mit Foto-Shootings, einem überarbeiteten Parteisekretär und einer genervten Landeshauptfrau. Die Wahlslogans kennt sicher jeder von unzähligen Plakatständern vor Wahlen: Vertrauen durch Erfahrung, Gemeinsam für Kurzenbach und Für ein lebenswertes Kurzenbach!
Am Rande kommt noch der Klimawandel zum Zug, denn bei der Enthüllung der Statue in Kurzenbach brennt im September die Sonne gnadenlos herunter. Und führt auch dazu, dass es ganz anders kommt als vom Autor durch den ganzen Roman hindurch aufgebaut. Im Nachgesang, dem Epilog, wird dann die Auflösung, die Entwirrung der Handlungssträhnen
erzählt.
Durch die vielen Themenbereiche, die Kühn satirisch schildert, wird sein Buch zum kurzweiligen Lesevergnügen. In 5 Teilen plätschert die Handlung dahin wie die Kurz, einmal gemächlich, einmal mit reißender Strömung, und strebt auf den Klimax im Epilog zu. Ja, so geht’s zu in Familien, in der Nachbarschaft und in der Landespolitik, möchte man meinen!
(Agnes Wagner, Rezension in: Das Waldviertel, 73. Jahrgang, Heft 3/2024, S. 307 f.)